Basel Spektakuläre Dramen

Die Oberbadische
Foto: Julian Salinas Foto: Die Oberbadische

Kunstausstellung: Basler Kunstmuseum zeigt Füsslis spektakuläre Werke

Basel. Das Basler Kunstmuseum präsentiert erstmals eine Ausstellung mit Gemälden des Schweizer Künstlers Johann Heinrich Füssli. Der Maler und Publizist setzte historische oder literarische Motive dramatisch in Szene.

Füssli wurde 1741 in Zürich geboren und starb 1825 bei London. Fasziniert war er von der antiken Mythologie, der Geschichte sowie den Werken von John Milton und William Shakespeare, sagte Kuratorin Eva Reifert vor den Medien.

Spektakulär setzte er diese Themen um: Vor meist düsterem Hintergrund stehen oder liegen die Gestalten hell erleuchtet. Zum Zerreißen gespannte Körper oder weit aufgerissene Augen unterstreichen die Dramatik.

Füssli habe die Betrachter beeindrucken wollen, führte Reifert weiter aus. Dies geschah auch mit Geistervisionen, Feen und übernatürlichen Erscheinungen. Diese Werke gelten als Vorreiter der Schwarzen Romantik und des „Gothic Horror“. Alltagsthemen interessierten den Künstler nicht, weshalb es nur wenige Werke dazu gibt.

„The wild Swiss“ nannten ihn die Briten – im englischsprachigen Raum ist er unter dem Namen Henry Fuseli bekannt. Füssli lebte ab 1765 in London; 1788 wurde er in die Royal Academy of Arts aufgenommen. Einen Ruf erlangte er vor allem mit seinen Gemälden zu Shakespeares Werken, weshalb er „Shakespeare der Leinwand“ genannt wurde.

In der Basler Ausstellung „Füssli: Drama und Theater“ werden große Formate zu den Werken Sommernachtstraum, Macbeth und Hamlet gezeigt. Weiter sind Illustrationen zu mittelalterlichen Sagen zu sehen. Im Auftrag eines Zürcher Freundes schuf Füssli das große Gemälde „Die drei Eidgenossen beim Schwur auf dem Rütli“, das auch ausgestellt ist.

Vom wohl bekanntesten Werk Füsslis – „Der Nachtmahr“, die Umsetzung eines Albtraums – gibt es mehrere Versionen. In Basel ist davon ein Werk zu sehen, das aus einer Basler Privatsammlung stammt.

Zusammenarbeit mit dem Theater Basel

Knapp 70 Werke umfasst die Schau. Neben den sieben Gemälden aus dem Kunstmuseum Basel werden Leihgaben aus dem Kunsthaus Zürich, der Folger Shakespeare Library in Washington, dem Yale Center for British Art in New Haven, dem Louvre, der Tate London und dem Metropolitan Museum of Art in New York sowie aus Privatsammlungen ausgestellt.

Um im Museum auch die Welt von Literatur, Theater und Kunst zu zeigen, arbeitete das Kunstmuseum mit dem Basler Theater zusammen: Thom Luz, dessen Hausregisseur, schuf eine Videoarbeit über Füsslis Werk aus Sicht des zeitgenössischen Theaters.   bis 10. Februar, im Neubau

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