Das Kino als Partykeller
Letzteres war bereits im vergangenen Jahr im Stadtkino zu sehen, als die erste Ausgabe des „Spooktober“ für wohlige Gänsehaut im Kinosaal sorgte. Die skurrile Adaption des Bühnenmusicals um das bieder-bürgerliche Pärchen Brad und Janet und den transsylvanischen Wissenschaftler und Transvestiten Dr. Frank’n’Furter avancierte zum Kultfilm, bei dem das Verkleiden, das „Antworten“ auf Dialogpassagen und das Einsetzen von Requisiten wie Konfetti oder Wasserpistolen für die Zuschauer zum festen Ritual gehören. Auch im Stadtkino Basel mit seinen 99 Plätzen sorgte das Grusical für einen ausverkauften Saal und Party-Stimmung. Keine Frage also, dass „The Rocky Horror Picture Show“ rasch gesetzt war, als es an das Zusammenstellen des neuen „Spooktober“-Programms ging.
Neuentdeckungen
Für dieses zeichnet erneut Katja Morand, Film-Kuratorin und Mitarbeiterin des Stadtkinos, verantwortlich. Bei der Auswahl war es ihr wichtig, Geister in vielen Formen und Farben zu präsentieren, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Es gibt Filme aus dem Arthaus-Segment wie den auf einer mexikanischen Legende basierenden „La Llorona“ von 2019 oder „A Ghost Story“ von 2017. Dieser Film des US-amerikanischen Regisseurs David Lowery wurde von Kritikern als „spirituelle Erfahrung“ bezeichnet und beschäftigt sich mit einem verstorbenen Mann, der als Geist zu seiner Frau zurückkehrt, um sie zu trösten. „Das ist ein Film, der sich auf abstrakte Weise mit dem Thema Geister auseinandersetzt und bei dem man nicht sicher sein kann, ob es sich bei dem Geist in Wahrheit um Wunschdenken oder Einbildung handelt“, legt Katja Morand dar.