Basel Sternstunden und Hochstapler

Die Oberbadische
Das Theater Aalen gastiert mit Michael Kausch und „Die Sternstunde des Josef Bieder“. Foto: zVg/ Peter Schlipf Foto: Die Oberbadische

Theater: Prominenz eröffnet Spielzeit im Kammertheater / Neue Eigenproduktion

Von Gabriele Hauger

Riehen. Die zweite Saison des Kammertheaters Riehen steht vor der Türe und beginnt mit einem Gastspiel des Fernsehschauspielers Michael Kausch. Er spielte bekannte Rollen wie den Dr. Engels in der Schwarzwaldklinik, Manfred Krugs Anwalts-Kollege Dr. Arnuld in Liebling Kreuzberg oder Ernst Simon in dem preisgekrönten Fernsehepos „Heimat“. Nun gastiert er mit dem hochgelobten Gastspiel „Die Sternstunde des Josef Bieder“ ab dem 12. Oktober sechsmal im Kammertheater Riehen.

Zum Inhalt: Ein Fehler des Theaterdisponenten führt dazu, dass der Theaterrequisiteur Josef Bieder an einem sogenannten „Schließtag“, an dem das Theater geschlossen sein sollte, unvermittelt einem voll besetzten Zuschauerraum gegenüber steht. Nach kurzer Irritation überspielt er die ungewohnte Nähe mit dem Publikum und geht, indem er aus seinem Leben erzählt, immer mehr aus sich heraus. Er erzählt begeistert von seinen schönsten Opernmomenten, hadert mit den Jungregisseuren und verrät die Tricks zur Herstellung von Bühnenblut.

Mit viel Humor aber auch mit einer melancholischen Ernsthaftigkeit wird ein Blick hinter die Theaterkulissen gewährt. Dies gelingt so gut, dass das Aalener Kulturjournal schrieb: „Michael Kausch glänzt als Joseph Bieder, und so wird das Stück zur wahren Sternstunde.“

Darauf folgt ab 2. November die neue Eigenproduktion des Kammertheaters, die schwarzhumorige Hochstaplerkomödie „Verwandte und andere Betrüger“. Wieder mit dabei: Isolde Polzin, Egon Klauser, Birgit Niethammer und Nico Deleu. Außerdem spielt die Freiburger Schauspielerin Isabell Steinbrich die zweite weibliche Hauptrolle. Das bitterböse, schwarzhumorige Stück handelt von zwei Schwestern, die sich mehrere Jahre nicht gesehen haben und nun mit ihren Lebensgeschichten und -erfolgen die jeweils andere übertrumpfen wollen. Mit der Wahrheit nehmen sie es dabei nicht so genau. Sie lügen sich eine Karriere zurecht, machen aus ihren Ehemännern tolle Typen. So wird aus einem kleinen Sachbearbeiter der Großstratege der Firma, der andere wird zum Professor geadelt. Jede versucht, die andere neidisch zu machen und besser dazustehen. „Solche bitterbösen Stücke mit tollen Pointen haben wir in unserem Theater besonders gerne“, erzählt Simon Rösch, der gemeinsam mit Isolde Polzin die künstlerische Leitung inne hat. „Es werden hier menschliche Schwächen aufgedeckt, krankhafter Ehrgeiz als tragisches Fundament entlarvt.“ Das Stück des deutschen Fernsehautors Alexander Ollig stand von Beginn an auf der Wunschliste des Theaterteams, so Rösch.

Pünktlich vor Weihnachten wird aufgrund der großen Beliebtheit das Erfolgsstück der letzten Saison „Weihnachten auf dem Balkon“ nochmals gespielt. Diesbezüglich sind ab sofort auch spezielle Buchungen für Weihnachtsfeiern möglich. „Gerade am Ende der Saison waren wir oft ausverkauft. Es hat sich rumgesprochen, wie gut das Stück ist. Wir haben viel Lob von den sonst doch sehr kritischen Kollegen bekommen. Presse und Publikum waren begeistert“, freut sich Rösch.

Insgesamt bilanziert er die erste Kammertheater-Saison als vielversprechend, wenn er sich auch besonders für die Gastspiele mehr Publikum wünscht. „Manches muss sich aber wohl erst etablieren“. So auch die angebotenen Gast-Lesungen. Die Improvisationstheaterabende sollen ebenfalls beibehalten werden. Mit der Qualität der Gastspiele und Eigenproduktionen ist Rösch hoch zufrieden. „In manchen Bereichen brauchen wir jetzt einfach ein bisschen Durchhaltevermögen.“ Mit dem aktuellen Saisonprogramm glauben er und sein Team, das Publikum begeistern und überzeugen zu können.

  www.kammertheater.ch.

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