Basel Syngenta will Umsatz verdoppeln

Die Oberbadische

Wirtschaft: Agrochemiekonzern präsentiert durchwachsene Geschäftsbilanz

Für Syngenta sei das vergangene Jahr mit dem Abschluss der ChemChina-Transaktion ein historisches Jahr gewesen, wie Unternehmenschef Erik Fyrwald gestern mitteilen ließ. Der Agrochemiekonzern mit Hauptsitz in Basel hatte nicht nur die Transaktion zu meistern, auch wirtschaftlich war das Jahr voller Herausforderungen.

Basel (sda/wer). Schwierigkeiten im Pflanzenschutzgeschäft in Lateinamerika haben dem Agrochemiekonzern Syngenta im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Unter dem Strich bilanzierte das Unternehmen einen leicht geringeren Umsatz. Dieser sank im Geschäftsjahr 2017 um ein Prozent auf 12,64 Milliarden Dollar, zu konstanten Wechselkursen beträgt der Umsatzrückgang zwei Prozent, wie aus dem gestern veröffentlichten Zahlenwerk hervorgeht.

„Wir erzielten einen Free Cashflow auf Rekordniveau, obwohl das Jahr für die Landwirtschaft erneut schwierig war und die Einkommen der Landwirte weiter unter Druck standen. Leider konnten wir diese Herausforderungen nicht meistern, und so war unser Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln rückläufig“, lässt sich Fyrwald zitieren.

In den kommenden Jahren muss Syngenta kräftig zulegen. Denn ChemChina hat ambitionierte Wachstumsziele für die Tochter. In zehn Jahren will der chinesische Staatskonzern, der für den Basler Agrochemiegiganten insgesamt 43 Milliarden Dollar auf den Tisch legte, den doppelten Umsatz sehen, wie ChemChina-Chef Ren Jianxin im vergangenen Jahr ankündigte. Unter dem neuen Besitzer will Syngenta die Führungsposition im Bereich Pflanzenschutz ausbauen und eine starke Nummer Drei im Bereich Saatgut werden.

Geschrumpft ist der Umsatz 2017 in der wichtigsten Sparte des Unternehmens, dem Pflanzenschutzgeschäft. Hier musste Syngenta einen Rückgang um drei Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar hinnehmen. Im Saatgutgeschäft dagegen konnte das Unternehmen den Umsatz um sechs Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar steigern.

Insgesamt war der Umsatz allein in Lateinamerika rückläufig. In dem für Syngenta wichtigen Markt – knapp 23 Prozent des Gesamtumsatzes werden hier erwirtschaftet – brach der Umsatz um markante 14 Prozent ein.

Schwierige Marktbedingungen im Pflanzenschutzgeschäft und die Maßnahmen zur Behebung von Lagerbestandsproblemen in den Vertriebskanälen in Brasilien hätten das Wachstum in den übrigen Ländern der Region aufgehoben, schreibt Syngenta als Begründung in seiner Mitteilung. In Europa, Afrika und dem Mittleren Osten stieg der Umsatz um ein Prozent. Dabei sei das anhaltende Wachstum in den GUS-Märkten größtenteils durch Schwächen in anderen Märkten aufgehoben worden. In Nordamerika wuchsen die Erlöse um fünf Prozent. Dies war laut Syngenta einerseits auf hohe Umsätze mit Mais- und Sojasaatgut zurückzuführen, andererseits auf eine Umsatzsteigerung von zwei Prozent bei Pflanzenschutzmitteln mit einem soliden Wachstum in Kanada.

In der Region Asien/Pazifik blieb der Umsatz unverändert. Das Wachstum in den Asean-Ländern wurde dabei durch Einbußen in Indien zunichte gemacht, wie es weiter heißt. Gewinnzahlen gab das weltweit tätige Unternehmen nicht bekannt.

Nach der 43 Milliarden Dollar schweren Übernahme durch ChemChina sind die Aktien Anfang dieses Jahres von der Schweizer Börse dekotiert worden.

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