Während die 75-Jährige im Verlauf der Vernehmungen versuchte, eine Affekthandlung geltend zu machen – der Bub sei auf einmal vor ihr gestanden, dann habe sie zugestochen –, belegt die Auswertung ihres Mobiltelefons das Gegenteil: Bereits einen Tag vor der Tötung hat die Frau eine SMS verfasst, in der sie sich zur Tat bekennt. Die gelöschte Nachricht konnten die Ermittler rekonstruieren. Unmittelbar nach der Tat hat sie erneut eine SMS getippt und diese an eine Reihe von Personen gesandt: „Hoi ihr Lieben. Habe ein Kind getötet, damit ich mein Eigentum zurückbekomme. Stelle mich der Polizei und übernehme die Verantwortung, sofern ich nicht als Staatsfeind umgebracht werde.“
Die 75-Jährige habe sich damals offenbar als Opfer eines Komplotts gesehen, wie sie dem Lokalsender Telebasel damals in einem Telefonat unmittelbar nach der Tat erklärte: „Ich wurde aus meiner Wohnung geschmissen, habe gar keinen Zutritt mehr zu meiner Wohnung. Bei den Behörden hört mir ja auch keiner zu. Irgendwie musste ich mir ja Gehör verschaffen.“
Im Jahr 2003 wurde die Frau im Rahmen einer psychiatrischen Untersuchung als „vollständig unzurechnungsfähig diagnostiziert“. Gutachter stellten 2005 und 2006 erneut eine „andauernde wahnhafte Störung“ mit schlechter Prognose fest, die kaum behandelbar sei, wie Schweizer Medien berichteten.