Basel Tiere werden in Szene gesetzt

Die Oberbadische
„L/Imitation of Life“ des Duos Hecke-Rauter Foto: Falk Messerschmidt Foto: Die Oberbadische

Installation: Naturhistorisches Museum erkundet Präparation

Basel. Tierpräparate sind das Highlight in jedem Naturhistorischen Museum. Doch was genau vermitteln uns diese? Sehen die Tiere während ihres Lebens tatsächlich so aus, wie sie den Besucher aus der Vitrine entgegenblicken? Falls nicht: Wer entscheidet darüber, wie das jeweilige Tier präsentiert wird?

Mit diesen Fragen hat sich das Duo Hecke/Rauter aus Leipzig/Berlin befasst und als Antwort darauf die Audio-Installation „L/Imitation of Life“ geschaffen. Das Kunstprojekt ist vom 25. September bis 29. November im Naturhistorischen Museum Basel zu Gast.

Tierpräparate sind Ausdruck eines Zeitgeistes, in ihnen spiegelt sich das jeweilige menschliche Verhältnis zu den Tieren. Die Künstler Alisa M. Hecke und Julian Rauter haben den ästhetischen Wandel der Taxidermie thematisiert und sich gefragt, wie sich dieses Handwerk über die Jahre hin entwickelt hat. Eine Soundcollage aus Interviews mit Tierpräparatoren lässt diejenigen zur Sprache kommen, die die Rezeption naturkundlicher Sammlungsexponate – und unser Bild von der Natur – maßgeblich prägen.

Alwin Probst, Leiter Präparatorium des Naturhistorischen Museums Basel, ist Teil des Projekts und gibt seine Erfahrungen dem Publikum weiter: „Ich habe ein Idealbild der Natur vor Augen, aber es gibt auch nicht-schöne Naturdarstellungen. Es gibt einfach Tiere, die sind schwer zu machen und sehen schon in der Natur schräg aus. Zum Beispiel der Polarfuchs, der hat einen ziemlich speziellen Gesichtsausdruck und wird oft immer lieblicher, fuchsiger dargestellt, aber nicht so, wie er eigentlich wild aussieht. Da sieht man schon, dass versucht wird, den zu idealisieren, das Tier schöner zu machen“

Begleitende Performance im Roxy Theater

Das interdisziplinäre Kunstprojekt zur Taxidermie beinhaltet auch die Performance „The Big Sleep“, welche im Theater Roxy Birsfelden aufgeführt wird. Darin untersuchen Hecke/Rauter, wie belebte und unbelebte Körper Erinnerungen und Erzählungen transportieren und Zeit einfrieren. Die Performance findet am 5. und 6. November, jeweils um 20 Uhr, statt. Am zweiten Abend wird im Anschluss an die Aufführung eine Podiumsdiskussion mit Basil Thüring, Co-Direktor Naturhistorisches Museum Basel, Präparator Alwin Probst und den Künstlern veranstaltet.

„L/Imitation of Life“ ist ein Werk des Duos Hecke/Rauter. Gemeinsam realisieren sie interdisziplinäre Projekte zwischen Performance und Installation. Ihre vielschichtigen Textgefüge, Sound- oder Bildcollagen werden in Theatern und Ausstellungskontexten in mehreren Ländern gezeigt. Seit 2016 recherchieren sie zum Paradigmenwechsel naturkundlicher Sammlungen im Zuge globaler ökologischer Veränderungen hin zu Orten der Erinnerung. Die Audio-Installation ist vom 25. September bis 29. November im Museum zu Gast und jeweils während den Öffnungszeiten, Di bis So, 10 bis 17 Uhr, mit einem Eintrittsticket für die Dauerausstellungen zugänglich. Die Vernissage findet am 24. September um 18.30 Uhr statt.

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