Basel Top-Jahr und Vorfreude auf Baselitz & Co

Die Oberbadische
Georg Baselitz, Schlafzimmer, 1975, Öl und Kohle, Privatbesitz, Foto: Jochen Littkemann, Berlin Foto: Die Oberbadische

Fondation Beyeler : Rückblick und Ausblick / 20-jährige Erfolgsgeschichte

Von Gabriele Hauger

Riehen. Ein exzellentes Jahr war und ist 2017 für die Fondation Beyeler. Das bilanzierte Museumsdirektor Sam Keller bei der gestrigen Jahrespressekonferenz. Im 20.  Jahr seines Bestehens seien in vielen Bereichen des Museums entscheidende Fortschritte gemacht worden: so bei der Sammlungsentwicklung, Jugendförderung, Infrastruktur, Digitalisierung oder den Ankäufen – nannte er nur einige Aspekte. Eigene Veranstaltungen wie beispielsweise Lesungen mit Daniel Brühl oder Ulrich Tukur sind stets schnell ausverkauft, auch Experimentelles wie „Meditieren vor Monet“ kommt an. Mit über 2000 Führungen 2017 und Künstlergesprächen, die via Livestream von Hunderttausenden verfolgt werden, werden erfolgreiche Wege der Kunstvermittlung eingeschlagen, so Keller.

Fast sieben Millionen Besucher haben seit der Eröffnung 1997 das Haus besucht – das entspricht einem zwölf Jahre ausverkauften FC Basel, wie die kaufmännische Direktorin Ulrike Erbslöh es in einen schön fassbaren Vergleich packte. Zudem sei das Erfolgsjahr 2015 eingeholt worden. Für 2017 mit seinen sieben großen Ausstellungen von Kandinsky über Monet bis Klee wird mit rund 490 000 Besuchern gerechnet. Dabei betonte sie, dass es der Fondation nicht um Rekorde, sondern um Qualität gehe.

„Unsere Sammlung ist zwar recht klein, aber hochkarätig“, betonte Sam Keller. „Wir haben dieses Jahr ein paar lang ersehnte Neukäufe getätigt, vor allem skulpturale Arbeiten.“ Zudem engagiere man sich in Lehre, Forschung sowie Restaurierung und setze ein besonderes Augenmerk auf die Jugend.

Das kommt offensichtlich an. So wurde bei den Sun.Set DJ-Konzerten der Park regelrecht geflutet. Angebote wie Art Lab, open studio oder der Young Art Club kommen an. Ebenso wie das „Geburtstagsgeschenk“ 2017: freier Eintritt für alle bis 25 Jahre. Über 45 000 junge Besucher nutzten dies. Zufrieden verkündete der Museumsdirektor, dass es den Gratiseintritt für die Jugend auch 2018 geben wird.

Dann können die Besucher sich auf eine Georg Baselitz-Ausstellung (21.1.-29.4.), eine Doppelschau Bacon-Giacometti (29.4.-2.5.) sowie eine retrospektiv angelegte Ausstellung zum legendären Künstler Balthus (2.9.-13.1.2019) freuen. Zudem wurde die Präsentation einer spektakulären Installation des brasilianischen Künstlers Ernesto Neto im Zürcher Hauptbahnhof angekündigt (Juni/Juli).

Neu erschienen ist zudem der Katalog „Die Sammlung“, eine reich bebilderte Publikation, in der die Künstler selbst zu Wort kommen: in Briefen, Zitaten oder Interviews. Herausgeberin Theodora Vischer: „Wir erfahren, was die Künstler denken, hoffen, planen. Sie werden dadurch präsent und lebendig.“ (wir berichten noch.)

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