Basel Trinational gegen ein exotisches Insekt

(sda)
Der Stich der Asiatischen Tigermücke ist gefährlich. Foto: Archiv

Seuchenprävention: Tigermücke breitet sich in Basel aus. Bisher keine Infektionen.

Basel - Die Asiatische Tigermücke ist im Raum Basel langsam auf dem Vormarsch. Von dem im Jahr 2015 erstmals im Stadtkanton nachgewiesenen Blutsauger sind bei der Erfassung 2018 in Basel-Stadt 21 Tiere und 423 Eier gefunden worden. An den Brennpunkten wird ihre Bekämpfung dieses Jahr fortgesetzt.

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) kann gefährliche Tropenkrankheiten übertragen, darunter Denguefieber oder Zika. In der Schweiz ist bis heute jedoch noch keine Krankheitsübertragung durch Tigermücken dokumentiert, wie das baselstädtische Kantonslabor dieser Tage in einer Mitteilung festhält. Wegen seines Gefährdungspotenzials wird das Insekt über die Landesgrenzen koordiniert beobachtet. In Basel-Stadt waren dazu im vergangenen Jahr insgesamt 91 Fallen in zwölf Gebieten aufgestellt worden. In 16 dieser Fallen wurden Tigermücken oder deren Eier nachgewiesen, im ersten Fall Mitte Juni.

Erwachsene Tigermücken gingen nur in einem Gebiet in die Falle: beim Zoll zur französischen Grenze. Da das Gebiet schon als Brennpunkt im Visier war, kamen dort auch Eiablagefallen zum Einsatz, in denen man 340 Eier fand. In zwei weiteren Gebieten wurden weniger Eier gefunden: auf dem ehemaligen DB-Rangierbahnhof 20 und bei der Busstation SBB Gundeldingen 72.

Mehr Fundorte

Laut Kantonslabor nimmt die Anzahl der Fundorte zu. Teilweise breiteten sich die Tigermücken dort auch aus. Zudem habe die Populationsdichte zugenommen. Im Gebiet an der französischen Grenze werde die Asiatische Tigermücke inzwischen von Anwohnern als „spürbare Belästigung“ wahrgenommen und erstmals auch als solche gemeldet.

Entsprechend wird das Insekt auch bekämpft. Dabei sei im vergangenen Jahr erstmals ein biologisches Insektizid eingesetzt worden, das sonst nur für Profis zugelassen ist. Behandelt wurden damit schwer zugängliche stehende Wasser wie etwa Straßenabläufe oder Regenrinnen, die Tigermücken zur Eiablage nutzen könnten.

Man müsse feststellen, dass die Tigermücke immer wieder eingeschleppt würde und „die Mückendichte in den betroffenen Gebieten auf tiefem Niveau steigt“, bilanziert das Basler Kantonslabor. „Fest etabliert“ habe sie sich beim Zoll an der französischen Grenze. Deshalb werde dieses Jahr nicht nur die Überwachung fortgesetzt, sondern auch in jenem Grenzgebiet die Bekämpfung gleich zu Saisonbeginn aufgenommen. Intensiviert werde auch der trinationale Informationsaustausch.

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