Basel Triumph der Sopranistin

Die Oberbadische
 Foto: Gottfried Driesch

Konzert: Philharmonisches Orchester Riehen mit Beethoven, Wagner und Schumann.

Riehen - Das Frühjahrskonzert des Philharmonischen Orchesters Riehen am Sonntag im Landgasthof Riehen geriet zu einer Sensation. Dafür war die in Zürich lebende Mezzosopranistin Melanie Forgeron verantwortlich, die mit den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner auftrumpfte.

Wagner nahm es mit der ehelichen Treue nie so genau. „Ich brauche meine Muse“, soll der Komponist einmal gesagt haben. Eine dieser Musen war Mathilde Wesendonck, die er mit ihrem wohlhabenden Ehemann Otto, einem Gönner Wagners, 1852 in seinem Schweizer Exil in Zürich kennenlernte. Muse hin oder her – auf jeden Fall verdanken wir diesem Verhältnis die bekanntesten Lieder, die Wagner vertont hat. Die „Fünf Gedichte für Frauenstimme und Klavier“ nach Gedichten von Mathilde Wesendonck entstanden in den Jahren 1857 und 1858. Felix Mottl – er verfasste viele Klavierauszüge von Opern Wagners – schuf die Instrumentation des Zyklus für großes Orchester.

Kenner der Wagnerschen Musik erlebten ein Déjà-vu. Die Lieder „Im Treibhaus“ und „Träume“ erinnern an das Liebesduett aus dem zweiten Akt der Oper „Tristan und Isolde“.

Melanie Forgeron machte die Lieder zu einem großen Erlebnis. Ihre weit ausladende Tiefe zeigte sich tragfähig und wohlklingend. Die mühelose Höhe umhüllte die Zuhörer förmlich und erzeugte tiefes Wohlbefinden. Der Dirigent Jan Sosinski kam der Sängerin entgegen, indem er das Orchester zu einem aufmerksamen Begleiter anleitete. Bei den Vor- und Zwischenspielen ließ Sosinski den Orchesterklang aufblühen.

Eingeleitet wurde das Konzert mit der Ouvertüre zu Coriolan op. 62 in c-moll von Ludwig van Beethoven. Der Komponist hat bekanntlich nur eine Oper geschrieben (Fidelio). Aber mehrere Ouvertüren für Schauspieler komponiert. Hier setzt er den inneren Zwiespalt des römischen Patriziers Coriolanus musikalisch in Szene.

Zum Abschluss des Konzerts erklang die 4. Sinfonie d-moll op. 120 von Robert Schumann. Diese setzte sich zunächst nur schwer durch. Zehn Jahre lang wollte sie kein Verleger drucken. Erst nach einer umfänglichen Bearbeitung durch Schumann wurde sie 1851 veröffentlicht. Geblieben ist eine Verknüpfung von Themen innerhalb der einzelnen Sätze. Die Wirkung auf das Publikum ist ungebrochen.

Voll konzentriert folgte das Orchester selbst den kleinsten Bewegungen des Dirigenten. Große dynamische Variationen sorgten so für ein Leben und Atmen der Musik. Reichlicher Beifall entlohnte die Musiker für ihre gute Probenarbeit.

Das Philharmonische Orchester Riehen feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Seit 13 Jahren ist Jan Sosinski dessen künstlerische Leiter. In dieser Zeit hat er die über 50 Musiker, die aus dem ganzen Dreiland kommen, zu einem homogenen Klangkörper zusammengeführt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading