Regisseur Helmut Förnbacher, der den Plot in einer schicken Designerwohnung mit gehobener Ausstattung samt Bildern von Klee und Modigliani an den Wänden und einer Nana von Niki de Saint-Phalle ansiedelt, lässt die Streithammel in einer ebenso ehrlichen wie direkten, eleganten wie zügigen Inszenierung aufeinander treffen – was herrlich vergiftete Konversationen über Organspenden und Eheprobleme ermöglicht und durchgehend zu amüsieren weiß.
Kristina Nel stellt als eine stolze, überhebliche, ja hinterhältige Catherine ihren Ehemann, der sie hintergeht, richtig fies auf die Probe. Philipp Steiner kehrt den selbstgefälligen Erfolgstyp heraus, dem das medizinische Problem aber doch „an die Nieren“ geht, und nimmt die Rolle als Steilvorlage für Schmollen und Weinerlichkeit. Kristina Malyseva ist die sinnlich mit ihren Reizen wuchernde, fremdgehende Apothekerin Diana, die sich über den „phallischen“ Diamond Tower lustig macht, Falk Döhler der eifersüchtige Gockel. Die eigentliche Überraschung mit einer unerwarteten komödiantischen Volte kommt am Schluss, und Madames Migräne ist verschwunden. Ist das nicht wunderbar? 18., 21., 24. Oktober