Forscher erstellten detaillierten Stadtplan
Die Archäologen kennen die alte Römerstadt sehr gut. Sie forschen bereits seit mehr als 100 Jahren in diesem Gebiet. Sie haben zudem einen detaillierten Stadtplan erstellt.
„Dieser ist das Ergebnis aller Ausgrabungen, Luftbildprospektionen und geophysikalischen Untersuchungen, die im Umkreis der antiken Stadt durchgeführt wurden“, erklärt Schmid. Er werde laufend aktualisiert und sei im Internet auf www.geoviewer. ch ersichtlich.
„Wir gehen davon aus, dass in der Blütezeit der Stadt 10 000 bis 15 000 Menschen dort gelebt haben. Für die damalige Zeit war Augusta Raurica eine mittelgroße Stadt.“
Die archäologischen Grabungen seien aufwändig und teuer. „Sie bedeuten immer Zerstörung und entfernen Strukturen. Deshalb muss alles genau dokumentiert, beschrieben, gezeichnet und fotografiert werden, was sehr zeitintensiv ist“, verdeutlicht die Forscherin. Diese Informationen seien die Basis für die spätere Auswertung und deshalb wichtig.
Einsatz eines Georadars für die Bodenuntersuchung
Auf freien Flächen hingegen gebe es auch andere Methoden, um den Untergrund zu untersuchen. Dabei komme das Georadar zum Einsatz.
Laut den Erläuterungen im Magazin über Augusta Raurica handelt es sich beim Bodenradar um ein System, bei dem Radarwellen in den Boden gesendet werden. An den Steinen der Ruinen wird ein Teil dieser Wellen reflektiert. Das Messgerät zeichnet diese auf. So entsteht ein vertikales Profil durch den Untergrund. Aus diesem können mit geeigneter Software sogenannte Tiefenscheiben im Boden generiert und von den Forschern betrachtet sowie ausgewertet werden – ähnlich wie bei Bildern aus einem Computertomografen.
Auf die Frage, wie viele Bauwerke noch im Untergrund schlummern, antwortet Schmid: „Das wüssten wir selber gerne. Weniger als die Hälfte der antiken Stadt wurde bis heute ausgegraben.“