Es bestehe die Gefahr, dass sich die Bevölkerung wegen der Unübersichtlichkeit nicht richtig daran halten werde und die Behörden Schwierigkeiten hätten, die Bestimmungen umzusetzen, befürchten etwa die Regierungen der Kantone St.Gallen, Appenzell Außerrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau.
Kritik gibt es auch daran, dass im Innenbereich von Restaurants weiterhin Beschränkungen bei der Personenzahl pro Tisch gelten sollen. Der Bundesrat will diese immerhin von vier auf sechs erhöhen. Das sei aber immer noch zu zögerlich, findet Gastrosuisse.
Schützenhilfe erhält er etwa von der Schwyzer Regierung, die verlangt, auf eine maximale Gästeanzahl zu verzichten. Auf Terrassen will der Bundesrat die Beschränkung der Gruppengröße, die Masken- und die Sitzpflicht aufheben.
Homeoffice-Pflicht soll ohne Auflagen fallen
Zudem verlangen mehrere Kantone, dass die Homeoffice-Pflicht ohne Auflagen aufgehoben wird. Die Arbeitgeber seien in der Lage, mit den Arbeitnehmern die nötigen Maßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Homeoffice festzulegen, schreibt etwa die St. Galler Regierung. Für ein Ende von Homeoffice war es der Landesregierung am 11. Juni bei Bekanntgabe ihrer Pläne aber noch zu früh. Erst ab dem Moment, ab dem alle Impfwilligen vollständig geimpft sind, komme eine nächste Phase für eine große Öffnung in Frage.
Bevölkerung ist „ziemlich kritisch eingestellt“
Gefordert wird auch ein baldiges Ende aller Maßnahmen. Die Berner Kantonsregierung findet etwa, dass bis Ende September alle Corona-Einschränkungen in der Schweiz aufgehoben werden sollten. Sie begründet die Forderung unter anderem mit der Abstimmung zum Covid-19-Gesetz. Der „überraschend hohe Nein-Anteil“ zeige, dass die Bevölkerung gegenüber den Covid-19-Maßnahmen „ziemlich kritisch eingestellt“ sei.