Basel Verstopfte Wege nach Basel

Denis Bozbag
Das Basler Verkehrlenkungskonzept will die Autofahrer von der Innenstadt fernhalten. Foto: zVg/Juri Weiss

Verkehr: Staus auf der A 2 sind Alltag. Fahrspurausbau soll Abhilfe verschaffen.

Muttenz/Augst - Die Autobahn A 2 ist die wichtigste Schweizer Verbindung durch die Alpen und zählt zu den meistbefahrenen Strecken. Auf dem Abschnitt von Muttenz bis Augst kommt es laut Schweizer Bundesamt für Straßen (Astra) in Stoßzeiten oft zu Staus und Unfällen.

Ein Blick auf die Verkehrsunfallstatistik des Kantons Baselland zeigt, dass die registrierten Unfälle im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zugenommen haben. 23 Prozent der Unfälle mit Sachschaden ereigneten sich dabei auf der A 2. Und 15 Prozent der Unfälle mit verletzten oder getöteten Personen fanden dort statt.

Obwohl sich die Verkehrssicherheit in den vergangenen Jahren verbessert hat, bleibt laut Baselbieter Polizeisprecher, Martin Gaugler, der A 2-Streckenabschnitt von Muttenz bis Augst ein Ort mit hohem Verkehrsaufkommen und großem Unfallpotenzial: „Die A 2 wird stark befahren, und zu Pendlerzeiten sind dort Staus Alltag.“

Umstrittenes Konzept

Dass sich an dieser gegenwärtigen Situation etwas ändert, scheint angesichts des umstrittenen Verkehrlenkungskonzepts des Kantons Basel-Stadt unwahrscheinlich. Dieses sieht unter anderem vor, den motorisierten Individualverkehr in Zukunft stärker auf die Autobahnen und Zufahrtsstraßen außerhalb des Stadtzentrums zu verlagern. Auf diesem Wege sollen laut dem SP-Regierungsrat Hans-Peter Wessels die Basler Wohnquartiere vom Durchgangsverkehr entlastet und damit die Lebensqualität der Einwohner erhöht werden.

Sogenannte Dosieranlagen sollen die Rot-Grün-Phasen an den Ampeln dahingehend optimieren, dass der Verkehr innerorts flüssiger läuft und gleichzeitig unvermeidbare Staus vermehrt in wenig sensible Straßenräume der Stadt verlegt werden, teilte das Amt für Mobilität Basel-Stadt mit.

Um den Verkehr auf der A 2 flüssiger zu gestalten, plant das Astra seit dem Jahr 2016 auf der Autobahn zwischen Pratteln und Rheinfelden eine „permanente Pannenstreifenumnutzung“. Konkret handelt es sich dabei um die 1,3 Kilometer zwischen Augst und der Ausfahrt Rheinfelden sowie um die 700 Meter zwischen dem Anschluss Liestal und der Verzweigung Augst.

Fahrspuren erhöhen

Dort soll die Kapazität der Autobahn von zwei auf drei Spuren erhöht werden. Die zusätzliche Fahrspur soll helfen, das Verkehraufkommen zu bewältigen. Die Pannenstreifen werden zudem laut Plan nicht völlig gestrichen: Vorgesehen ist eine Notausstellbucht pro Fahrtrichtung.

„Leider liegt das Projekt momentan erst einmal still. Es werden noch Einsprachen gegen das Projekt gesammelt“, erklärte Esther Widmer von der Astra-Medienstelle auf Anfrage unserer Zeitung.

Eine Beschwerde des Verkehrs-Clubs der Schweiz bemängelt, dass die Auswirkungen der Pannenstreifennutzung auf die untergeordneten Straßen und auf die Umwelt ungenügend abgeklärt worden seien und dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung fehle. Ab wann mit der Umsetzung der Pläne begonnen wird, vermag Widmer daher noch nicht zu sagen.

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