Die innere Unruhe verflüchtigt sich mit dem Auftritt von Norah Jones. Feingesponnene Balladen zwischen Jazz, Folk, Country und Pop waren schon 2002 die Gründe für den plötzlichen Erfolg der Sängerin, Pianistin, Gitarristin und Songschreiberin.
Mit „Come away with me“ hatte sie nach dem Millenium offensichtlich den Nerv des Publikums getroffen. 30 Millionen verkaufte Platten und acht Grammys katapultierten sie aus dem Schatten ihres berühmten Vaters Ravi Shankar hinaus. Zehn Jahre später ein ähnlich großer Erfolg mit ihrem mittlerweile fünften Album „Little Broken Hearts“. Ein Konzeptalbum, auf dem die inzwischen gereifte, zurückhaltende und zugleich charismatisch auftretende Sängerin „Dinge ausspricht, die einfach mal gesagt werden müssen“.
Limitierte Ausgabe
Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums der Erstveröffentlichung erschien vor einem Jahr eine limitierte Deluxe-Ausgabe von „Come Away With Me“, auf der neben neu gemasterten Originalaufnahme auch 28 nie zuvor veröffentlichte Songs und Alternativ-Versionen enthalten waren. Auf viele davon war man jetzt live gespannt. Die bekannten Hits bewiesen immer klarere Country-Elemente, wenn Bassist Chris Morrisey die zweite Stimme elegisch unterlegte und Brian Blade die Drums mit dem Besen streichelte – aber vor allem, wenn Gitarrist Dan Iead auf der horizontalen Pedal-Steel Gitarre die jaulenden, ziehenden Harmonien mit einem Side-Bar unter gezupfte Stahlseiten-Melodien zog. Das Publikum war verzückt und begeistert zugleich. Mit der ersten Zugabe erinnerte Norah Jones an die vielen Online-Videos aus ihrem New Yorker Studio während der Pandemie. Alleine am Yamaha-Flügel, tropfende Tastenklänge und jazzige Rhythmus-Verschiebungen. Ins Mikro gehauchte persönliche Worte. So entstand „Nearness“ – damals wie am Donnerstag in Basel. Aktuell und überraschend wie vor zwanzig Jahren.