Basel Vier Millionen für die Hafenbahn

Die Oberbadische
 Foto: Michael Werndorff

Zwei Varianten werden geprüft. Zeithorizont von bis zu zehn Jahren.

Basel/Kleinhüningen - Die Zukunft des Hafenbahnhofs in Kleinhüningen und die künftige Linienführung der Hafenbahn sollen weiter evaluiert werden. Für die Ausarbeitung eines Vorprojekts werden Ausgaben in Höhe von knapp vier Millionen Schweizer Franken beantragt.

Mit der Realisierung des Hafenbeckens 3 wird es gleichzeitig Zeit, weitere zentrale Entscheidungsgrundlagen zu schaffen, wie es in der neuen Ausgabe von „SVS Aktuell“, der Informationsbroschüre der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS) mit Sitz in Basel, heißt. Dies betreffe insbesondere die Frage, in welcher Form der heutige Hafenbahnhof weiterentwickelt werden kann. Bei einer Verlagerung des Hafenbahnhofs können sich die heutigen Quartiere in Richtung Rhein öffnen und die Nutzungsverträglichkeit würde laut SVS maßgeblich verbessert.

Bahnanteil von 60 Prozent

Für die Schweizerischen Rheinhäfen sei die Hafenbahn dabei eine essenziell wichtige Infrastruktur, von deren Funktions- und Leistungsfähigkeit der erfolgreiche Hafenbetrieb abhängig ist. Mit der Hafenbahn wird ein Bahnanteil von mehr als 60 Prozent beim Umschlag erreicht, was auch im Kantonsinteresse ein Schlüsselelement für die Verlagerung der Güterverkehre auf die Schiene ist.

Funktional wird die Hafenbahn derzeit sowohl von gemischten Zügen vom und zum Rangierbahnhof Muttenz als auch mit Zügen direkt von Abgangsorten in der übrigen Schweiz bedient. Diese fahren heute bis zum respektive vom Altrheinweg. Dort werden sie auf die verschiedenen Hafen-Kais verteilt beziehungsweise wieder zusammengestellt.

Zwei Optionen geprüft

Im Rahmen von verschiedenen Vorstudien wurde untersucht, ob und wie die Anlagen und der Betrieb der Hafenbahn so angepasst werden können, dass der Zugang zu den Entwicklungsgebieten im Bereich südlich der Wiese so offen wie möglich gestaltet werden kann und die Funktionsfähigkeit der Hafenbahn nicht gefährdet wird. Dabei wurden zwei Optionen abgeleitet, die gleichwertig weiter bearbeitet und zusätzlich vertieft werden müssen, um belastbare Entscheidungsgrundlagen für die zukünftige Gestaltung zu erhalten, wie es in der Broschüre der SVS weiter heißt.

Variante Neuhausstraße

Eine Variante „Neuhausstraße“ würde eine Verlagerung von Funktionen des Hafenbahnhofes auf den Schweizer Teil des Badischen Rangierbahnhofes vorsehen mit dem Ziel, die Flächen südlich der Wiese vollständig für städtebauliche Entwicklungen nutzen zu können, eine optimale Anbindung des neuen Quartiers zu gewährleisten und die bestehenden Quartiere zu entlasten.

Variante Altrheinweg

In einer Variante „Altrheinweg“ käme es zu einer Optimierung des bestehenden Hafenbahnhofs respektive der Bahnfunktionen am bestehenden Ort mit Reduzierung heutiger Anlagenteile südlich der Wiese Richtung Westquai auf ein notwendiges Minimum. Ziel ist, dass ohne relevante Anpassungen von Eigentum und Planungsrecht größtmögliche Flächen für die Stadtentwicklung umgenutzt werden können.

Vier Millionen, zwei Jahre

Andererseits sind im Vorfeld des Bewilligungsverfahrens staatsvertragliche sowie naturschutzrechtliche Untersuchungen durchzuführen. Für die Ausarbeitung des Vorprojekts Hafenbahn Kleinhüningen sind Ausgaben in Höhe von knapp vier Millionen Schweizer Franken veranschlagt. Für die Durchführung der Arbeiten werden gut zwei Jahre benötigt. Die Umsetzung der Weiterentwicklung des Hafenbahnhofs umfasst mit dem Vorprojekt, dem politischen Prozess und dem Bau eine Zeitspanne von rund acht bis zehn Jahren. Zielhorizont ist die Inbetriebnahme des weiterentwickelten Hafenbahnhofs auf den Zeitpunkt des Auslaufens der Baurechte auf dem Westkai und der dann möglichen Umnutzung ab 2029/2030.

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