In der Ausstellung stößt man dabei auch auf überraschende Dokumente, wie etwa einen Dokumentarfilm des jungen Jean-Luc Godard. In den 1950er-Jahren hat er unter dem Titel „Opération Béton“ den Beton-Monsterbau der Staumauer Grande Dixence im Wallis dokumentiert, an dem er als Arbeiter selber beteiligt war.
Wie sehr Beton zur „Muttermilch der Architektur“ geworden ist, wie sich Museumsdirektor Andreas Ruby jüngst an der Medienführung ausdrückte, zeigt diese Ausstellung in vielen Facetten. Die Schau befasst sich auch mit den negativen Assoziationen, mit denen Beton verbunden ist – etwa als Symbol für die Zerstörung wertvollen Lebensraums. Dieser Aspekt wird aber nur sehr knapp abgehandelt. Auch die Zukunft des Baustoffs Beton wird in der Ausstellung, die sich als Rückschau auf die Geschichte des Betons versteht, nur angetippt. Sie ist aber wichtiger Bestandteil des Gesamtprojekts, wie Ruby betonte. So werden verschiedene Zukunftsaspekte im reichhaltigen Begleitprogramm erörtert: so unter anderem die aktuelle Frage, dass Beton als großer CO2-Emittent als Baustoff der Zukunft immer mehr in Frage gestellt wird.
Die Ausstellung „Beton“ im Schweizerischen Architekturmuseum S AM in Basel dauert bis 24. April 2022.