Laut Legende hat Sankt Nikolaus zahlreiche Wunder vollbracht: So besänftigt er einen Sturm, erweckt Tote zum Leben und bewahrt Frauen vor der Prostitution. Schon im Mittelalter wird er in Europa als Schutzpatron der Kinder verehrt.
Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert bringt Nikolaus die Geschenke. Doch der neue Protestantismus lehnt die Heiligenverehrung ab. 1535 beschenkt in der Familie von Martin Luther noch Nikolaus die Kinder. Zehn Jahre später sind in den Rechnungen Ausgaben für den „heiligen Christ“ vermerkt. Aus ihm geht das Christkind hervor, das Nikolaus als Gabenbringer ablöst.
Im 19. Jahrhundert kehrt er in dieser Funktion zurück – nun aber in weltlicher Gestalt. Schon 1820 schreibt das Grimm’sche Wörterbuch von „Weihnachtsmann“ als „geschichtslosem Wort“, das mancherorts synonym für „Christkind“ stehe. August Hoffmann von Fallerslebens Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ belegt: 1835 bringt der Weihnachtsmann die Geschenke.