Basel Vom Lachsack zur Trump-Maske

Adrian Steineck
Auch wer sich an der Fasnacht als Donald Trump verkleiden will, wird bei Sacha Stöckli fündig. Foto: Adrian Steineck

Traditionsgeschäft: Basler Zauberlädeli wird weitergeführt. Hier gibt es Scherzartikel aller Art.

Basel - An der Wand hängt ein Skelett. Daneben ist die Maske des Filmbösewichts Michael Myers aus der „Halloween“-Reihe zu sehen. Von einem Regal herunter blickt derweil das Latex-Antlitz von US-Präsident Donald Trump: Willkommen im Zauberlädeli, Basels erster Anlaufstelle für Scherzartikel & Co.

Teleskopgabel ein Lieblingsstück

Sacha Stöckli steht hinter dem Tresen des Zauberlädelis und führt eine Teleskopgabel, eines seiner Lieblingsstücke, vor. Ruckzuck verdoppelt diese durch das Ausziehen ihre Länge und ermöglicht es so, sich problemlos auch vom Teller seines Sitznachbarn die besten Stücke zu sichern.

Zwar half Stöckli seiner Groß- und Patentante Susi Blum, welche das Zauberlädeli seit Mitte der 1970er-Jahre betrieb, schon als Jugendlicher regelmäßig aus. Dass er das Tabakwaren- und Scherzartikelgeschäft beim Spalentor aber einmal übernehmen würde, das hätte er sich damals nicht träumen lassen. „Ich bin ursprünglich gelernter Hausmeister“, sagt der 28-Jährige.

Herzensangelegenheit

Das Zauberlädeli zu übernehmen, war ihm dennoch eine Herzensangelegenheit. Denn Generationen nicht nur von Basler Schulkindern haben in dem Traditionsgeschäft beim Spalentor Lachsäcke, Furzkissen & Co erworben und damit ihre Lehrer oder die Familie ins Bockshorn gejagt. Nach dem Tod der langjährigen Besitzerin Susi Blum im Juni war die Zukunft des Zauberlädelis zunächst ungewiss (wir berichteten). Jetzt steht aber fest: Es geht weiter. Und der neue Betreiber Stöckli erhält viel Zuspruch in Basel: „Alle sagen einstimmig: Es ist schön, dass es mit diesem Geschäft weitergeht“, sagt er.

Lange Tradition

Das Zauberlädeli hat eine lange Tradition. Bereits seit dem Jahr 1880 werden in dem Geschäft Raucherwaren verkauft. Aus dem „Cigarrengeschäft“ wurden zwei Läden, wobei in einem davon später ein Geschäft für Scherzartikel eingerichtet wurde. Was sich auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahrzehnten geändert hat, schildert er im Gespräch mit unserer Zeitung: „Früher wurden etwa Scherzartikel aus Gummi noch von Hand produziert, heute sind sie hydraulisch gepresst.“ Wieder anderes, was früher Kinderaugen zum Leuchten brachte, ist heute verboten, etwa Stinkbomben.

Dennoch gibt es Dauerbrenner. Stöckli hebt ein Päckchen Scherzzucker hoch, das dafür sorgt, dass im Kaffee eine Figur erscheint: „Den gibt es schon seit Jahrzehnten.“

Im Zauberlädeli kaufen heute neben den Kindern von heute auch jene von damals ein, wie Stöckli schmunzelnd sagt. „Großeltern erzählen ihren Enkeln davon, dass sie selbst schon als Kind hier eingekauft haben“, sagt er. Gerade jetzt vor Silvester oder auch vor dem Bundesfeiertag am 1. August oder der Basler Fasnacht würden viele nach Scherzartikeln suchen. Als nächstes will Stöckli, der das Geschäft allein betreibt, noch einen Internetladen einrichten. Das Zauberlädeli in Basel, Spalenvorstadt 43, hat dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet (auch vom 27. bis 29. Dezember und am 31. Dezember).

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