Basel Von den Ängsten der Menschen

Die Oberbadische
Trompeter Marco Blaauw   Foto: Hanne van der Woude Foto: Die Oberbadische

Konzert: Basel Sinfonietta spielt Requiem   als Stream

Basel. Die Basel Sinfonietta spielt und streamt am Sonntag, 16. Mai, um 19 Uhr ihr 5. Abo-Konzert unter dem programmatischen Titel „Tod, Trauer, Musik“. Unter Leitung des Dirigenten Roland Kluttig präsentiert das auf zeitgenössische Musik spezialisierte Sinfonieorchester im Alten Kraftwerk Basel Hans Werner Henzes Requiem mit Marco Blaauw (Trompete) und Ludovic Van Hellemont (Klavier). Das Konzert wird von Moritz Weber von Radio SRF 2 Kultur moderiert.

Im Abo-Konzert verwandelt die Basel Sinfonietta mit dem Requiem des deutschen Komponisten Hans Werner Henze (1926-2012) tiefe Trauer über den Tod in grandiose Musik: neun geistliche Konzerte für Klavier solo, konzertierende Trompete und großes Kammerorchester. Dieses Konzert findet aufgrund der aktuellen Situation noch ohne Publikum vor Ort statt und wird per Live-Stream kostenlos auf www.baselsinfonietta.ch übertragen.

Das gesamte Werk von Henze, des wohl vielfältigsten und einflussreichsten Komponisten der jüngeren Zeit, ist durchzogen von der Auseinandersetzung mit Tod und Sterben, Verlust und Trauer. Dabei meint Auseinandersetzung hier etwas sowohl Öffentliches wie Persönliches. Henzes Vorstellung der gesellschaftlich und kulturell singulären Rolle, die der Musik zukommen sollte, geht einher mit der besonderen aufklärerischen und sensibilisierenden Funktion, die er ihr zumisst: Musik hat das besondere Vermögen, das öffentlich zu verhandeln, was gemeinhin als das innerste Fühlen und Erleben des Einzelnen gilt.

Die neun Instrumentalstücke sprechen von den Ängsten und Nöten der Menschen, von Krankheit und Tod, von der Liebe und von der Einsamkeit und besonders von Henzes 1989 an AIDS verstorbenem Freund Michael Vyner, dem langjährigen Leiter der London Sinfonietta, von dessen Leben und dessen Sterben, und von Henzes Trauer über seinen Verlust, der auch für den Verlust von vielen anderen steht, die ebenfalls tragisch und leidvoll aus der Welt gegangen sind.

Henzes Annäherung an das Requiem verzichtet vollständig auf die liturgischen Worte und den Gesang. Höchst konkrete Erlebnisse vereinen sich mit der Bilderwelt der lateinischen Totenmesse zu einem persönlichen Abschied, aber auch der beginnende Golfkrieg und Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg finden ihren Niederschlag. www.baselsinfonietta.ch

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