Basel Von Einkaufs- zu Flaniermeile

(sda)

Stadtplanung: Freie Straße wird umgestaltet. Arbeiten sollen nächstes Jahr beginnen.

Basel - Die Freie Straße im Herzen der Basler Innenstadt soll bis 2023 zu einer echten Flaniermeile umgestaltet werden. Die Bordsteinränder verschwinden, dafür werden auf der Straße flächendeckend Steinplatten verlegt. Für die Umsetzung des Projekts in der schon bestehenden Fußgängerzone hat der Regierungsrat 15,6 Millionen Franken bewilligt.

In diesem Kredit enthalten sind auch die Umgestaltung der Rüdengasse, der Streitgasse, der Kaufhausund der Barfüßergasse, wie Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels jüngst vor den Medien sagte. Der Neugestaltung zugrunde liegt das 2015 vom Großen Rat verabschiedete Gestaltungskonzept Innenstadt. Wie schon in der Greifengasse und in der unteren Gerbergasse werden in der Freien Straße sowie in der Streit- und in der Rüdengasse die Bürgersteige eingeebnet. Der bestehende Teerbelag soll über die ganze Straßen- beziehungsweise Gassenbreite durch Steinplatten ersetzt werden.

Verlegt werden sollen Platten aus einheimischem Alpnacher Quarzstein. Bei diesem handle es sich um einen geeigneten Stein, der sich bestens bewährt habe, sagte Regierungsrat Wessels. Anfängliche Skepsis in Zusammenhang mit Verschmutzungen habe sich als unbegründet erwiesen.

Benötigt werden nach Auskunft des Bau- und Verkehrsdepartements insgesamt rund 8000 Quadratmeter Steinplatten. Davon entfallen 6900 Quadratmeter auf die 600 Meter lange und durchschnittlich zwölf Meter breite Freie Straße. Fertig verlegt kostet ein Quadratmeter Steinplatten rund 1000 Franken. Ein Teerbelag würde rund 320 Franken pro Quadratmeter kosten.

In der Kaufhausgasse und im oberen Teil der Barfüßergasse erfolgt die Neugestaltung analog dem Münsterberg oder der Rittergasse: Die Bürgersteige fallen ebenfalls weg. In der Straßenmitte bleibt ein Asphaltband bestehen.

Drei Jahre Bauzeit

Durch die einheitliche Gestaltung der Gassen soll laut dem Bau- und Verkehrsdepartement die Verbindung von Barfüßerkirche und Münster über die Kaufhausgasse, die Barfüßergasse und den Münsterberg sichtbar gemacht werden. Der untere Teil der Barfüßergasse erhält eine durchgehende Pflasterung, um den historischen Charme der Barfüßerkirche zu betonen.

Baustart 2020

Die seit Jahrzehnten diskutierte Umgestaltung beginnt laut Wessels voraussichtlich 2020. Die Arbeiten sollen rund drei Jahre dauern. Damit die Anwohner und die Läden nicht allzu arg in Mitleidenschaft gezogen werden, sollen das Projekt in mehreren Etappen ausgeführt werden.

Hinter dem Projekt steht auch der Verein Pro Innerstadt, wie dessen Geschäftsführer Mathias Böhm sagte. Von der Umgestaltung verspricht er sich eine flexibel nutzbare Flanierzone, in der sich die Menschen gerne aufhalten. Weil die neuen großzügigen Flächen auch das Bewirten im Freien erleichtern, rechnet Böhm auch mit einer Rückkehr der Gastronomie in die Innenstadt. Dass die Neugestaltung der gerade jetzt in Angriff genommen wird, begründet Wessels mit ohnehin anstehenden Bauarbeiten. Erneuert werden müssen in diesem Gebiet nämlich Energie-, Wasser- und Telekomleitungen sowie die öffentliche Beleuchtung. Für die Umsetzung des Gestaltungskonzepts Innenstadt hat der Große Rat 2015 einen Rahmenkredit von 24,5 Millionen Franken bewilligt.

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