Basel Weg vom „Birkenstock-Image“

Die Oberbadische
Dass ein veganer Lebensstil mehr beinhaltet als gesundes Essen, das will die dritte Basel Vegan-Messe am Wochenende zeigen.Symbolfoto: dpa/Monika Skolimowska Quelle: Unbekannt

Tierschutz: Dritte Basel Vegan-Messe in der Elisabethenkirche / Von der Kosmetik bis zum Gin

Zum Mekka für Veganer und Vegetarier wird am Samstag und Sonntag die Elisabethenkirche in Basel. Wobei: Mit diesem Vergleich ist Hansjörg Däppen, Initiator und Organisator der mittlerweile dritten Ausgabe der Basel Vegan-Messe, nicht ganz einverstanden. „Beim Thema Vegan geht es um das Tierwohl, nicht um eine Religion“, sagt er.

Von Adrian Steineck

Basel. Was im Jahr 2019 in Bettingen bei Riehen mit acht Ausstellern und 300 Besuchern begonnen hat, zählte bei der zweiten Auflage im vergangenen Jahr bereits 52 Aussteller und 4500 Besucher. „Wir sind quasi von null auf 100 gestartet“, freut sich Däppen im Gespräch mit unserer Zeitung.

Bei der dritten Auflage der Basel Vegan-Messe sind 63 Aussteller vor Ort in der Elisabethenkirche. Dazu gehören Anbieter von veganen Kosmetikprodukten, Umweltschutzorganisationen wie Sea Shepherd, Krankenkassen und ein Gin-Hersteller. Das Besondere respektive Vegane bei Letzterem besteht darin, dass er seinen Gin nicht durch tierische Produkte klärt.

Zwölf Foodtrucks vor Ort

„An anderen Vegan-Messen gibt es oftmals nur Speisen, wir können an unserer Messe aber mittlerweile alles, wo ein Tier drin stecken könnte, durch vegane Alternativen abdecken“, sagt Däppen.

Natürlich werde aber trotzdem für das leibliche Wohl gesorgt. So stehen um die Elisabethenkirche zwölf Foodtrucks, die ein Angebot veganer Speisen von der ägyptischen bis zur kurdischen Küche bieten. Auch für Live-Musik auf dem Platz vor der Kirche wird gesorgt. Die Messe versteht sich als „Plattform für Neugierige und Tierfreunde“, betont Däppen. So soll kein Besucher ausgeschlossen werden: Wer im Sommer sein Steak vom Grill möge, sei ebenso willkommen wie jemand, der aus Überzeugung auf tierische Produkte verzichtet. Er selbst sei „nur“ Vegetarier, kein Veganer, der gänzlich auf tierische Produkte wie etwa Eier verzichtet. „Wir wollen eine Diskussionsplattform schaffen“, sagt der Organisator und betont, dass man als Besucher „vorbeikommen und staunen“ können soll.

Wichtig sei ihm, dass der vegane Lebensstil weg vom „Birkenstock-Image“, wie er es nennt, komme: „Es geht um den Erhalt und das Wohl der Tiere.“ In den vergangenen Jahren habe sich in der öffentlichen Wahrnehmung des Veganertums bereits einiges getan. So seien vegane Produkte weltweit ein Milliardengeschäft. Wer heute im Supermarkt einkaufe, habe ebenso ein breites Angebot an veganen Lebensmitteln. „Das wird sich längerfristig noch weiter durchsetzen“, ist Däppen überzeugt und vergleicht es mit Bio-Produkten, die ebenfalls immer stärker verbreitet sind.

Weitere Informationen: Die dritte Basel Vegan Messe findet am Samstag, 12 bis 19 Uhr, und Sonntag, 10 bis 18 Uhr, in der Elisabethenkirche in Basel, Elisabethenstraße 14, statt. Der Eintritt kostet fünf Franken (Kinder unter zwölf Jahren sind kostenlos). Es gilt die 3-G-Regel. Näheres im Internet: www.vegan-messe.ch.

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