Basel Weniger Einbrüche, mehr Drogendelikte

sda
 Foto: Die Oberbadische

Bilanz: Baselland zählt für das vergangene Jahr drei Prozent mehr Straftaten

Liestal - Im Kanton Basel-Landschaft haben die Gewaltdelikte und die Jugendkriminalität im vergangenen Corona-Jahr zugenommen. Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten stieg 2020 um drei Prozent auf 11 937 Delikte. Insgesamt wurden 343 Straftaten mehr registriert als 2019, wie der gestern erschienenen Kriminalstatistik der Baselbieter Polizei zu entnehmen ist.

Für Regierungsrätin und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer hätten Corona und die damit verbundenen Restriktionen das kriminelle Verhalten generell geprägt. Einerseits nahmen Cyberangriffe zu, weil die Menschen vermehrt online waren.

Andererseits nahmen die Einbruchsdiebstähle nochmals ab, weil die Menschen wegen Home Office vermehrt zu Hause waren. „Corona hat uns alle im vergangenen Jahr sehr gefordert“, sagte Schweizer. Besonders die Zunahme häuslicher Gewalt gelte es im Auge zu behalten. „Doch trotz aller Zusatzbelastungen gehört der Kanton Basel-Landschaft weiter zu den sichersten Kantonen der Schweiz“, lobte die Sicherheitsdirektorin die Polizei.

Bei den Gewaltstraftaten verzeichnete Baselland vergangenes Jahr einen Anstieg um elf Prozent. Zugenommen haben laut einer Mitteilung der Baselbieter Polizei insbesondere minderschwere Delikte wie Drohungen oder einfache Körperverletzungen.

Polizei zählt rund 200 Sexualstraftaten

Bei den Sexualdelikten wurde ein Anstieg von 143 auf 199 registriert. So haben die Fälle von Vergewaltigungen um drei auf 16 zugenommen. Bei den sexuellen Nötigungen wurde eine Zunahme um 13 auf 20 registriert.

Polizeiliche Interventionen im Rahmen von häuslicher Gewalt stiegen im vergangenen Pandemie-Jahr um 30 auf 710. Ein eindeutiger Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lasse sich aber statistisch nicht erkennen, heißt es weiter. Die Anzahl erfasster Delikte in diesem Bereich stieg um 14 Prozent auf 378. In 67 Prozent der Fälle handelte es sich um Tätlichkeiten, Drohungen und Beschimpfungen.

Die polizeilich erfassten Delikte gegen das Strafgesetzbuch durch jugendliche Tatverdächtige stieg um vier Prozent. Gar um 33 Prozent zugenommen hat die Betäubungskriminalität bei den 15- bis 19-Jährigen.

Ein markanter Anstieg während der Corona-Pandemie wurde bei den Delikten im Bereich Cyberkriminalität registriert. Diese nahmen gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 604 zu. Bei den Einbruchsdelikten wurde hingegen kantonsweit eine Abnahme um neun Prozent auf 799 registriert – ein historischer Tiefstand.

Neben der Kriminalitäts- hat die Baselbieter Polizei am Mittwoch auch die Verkehrsunfallstatistik 2020 präsentiert. Demnach haben sich vergangenes Jahr auf den Baselbieter Straßen 926 Unfälle ereignet, 104 weniger als 2019. Die Gesamtzahl der auf Baselbieter Straßen Verunfallten sank um sechs Prozent auf 527 Personen. Die Zahl der Verkehrstoten hingegen nahm um vier auf neun zu. Ebenfalls wurden 17 Prozent mehr Schwerverletzte registriert, nämlich 68, wie die Statistik zeigt.

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