Basel Wenn Corona an der Psyche kratzt

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50 Prozent der Befragten gaben an, dass die Corona-Einschränkungen deutlich mehr Stress verursachten. Foto: Die Oberbadische

Studie: Umfrageergebnisse der Universität Basel deuten an, dass Coronakrise mehr Stress verursacht

Basel - Die Coronakrise stellt für viele Menschen eine große psychische Belastung dar. Während des Lockdowns fühlte sich laut einer Studie der Universität Basel nahezu jeder Zweite gestresster als vor der Krise. Eine markante Zunahme wurde zudem bei depressiven Symptomen registriert.

„Swiss Corona Stress Study“

Die am Montag veröffentlichten ersten Ergebnisse der „Swiss Corona Stress Study“ der Universität Basel beziehen sich auf den Zeitraum vom 6. bis. 8. April, also drei Wochen nach der Verkündung des Lockdowns in der Schweiz. An der anonymen Online-Umfrage haben sich insgesamt 10 472 Personen aus der ganzen Schweiz beteiligt, heißt es in einer Mitteilung.

Knapp die Hälfte der Befragten gab an, sich im Lockdown gestresster zu fühlen als vor der Coronakrise. Als Hauptgründe dafür wurden die Veränderungen bei der Arbeit oder Ausbildung, das eingeschränkte Sozialleben sowie die Belastung durch die Kinderbetreuung genannt.

Mehr Menschen mit depressiven Symptomen

Außerdem habe während der Corona-Einschränkungen der Anteil der Menschen, die an depressiven Symptomen leiden, zugenommen. So gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sich solche bei ihnen verstärkt haben. Während die Häufigkeit einer depressiven Symptomatik vor der Coronakrise 3,4 Prozent betrug, stieg dieser Wert im Lockdown auf 9,1 Prozent.

Nicht allen macht indes die Coronakrise psychisch zu schaffen. Immerhin 26 Prozent der Befragten fühlen sich weniger gestresst als vorher – „erstaunlicherweise“, wie die Uni Basel in der Mitteilung festhält. 24,4 Prozent der Befragten gaben zudem an, bezüglich Stress keinen Unterschied zu spüren.

Hilfreich: Konsum von Corona-Nachrichten beschränken

In der Studie konnten einige Verhaltensweisen ausgemacht werden, die sich positiv gegen Corona-Stress auswirken. Dazu zählen insbesondere mehr oder weniger intensive körperliche Betätigung wie Spazieren oder Joggen, die Pflege eines Hobbys oder die Aufnahme eines neuen Projekts. Als hilfreich gilt, den Konsum von Corona-Nachrichten auf ein bis zweimal pro Tag zu beschränken.

Die anonyme Online-Umfrage der Universität Basel läuft auf www.coronastress.ch weiter. Nun wird untersucht, wie sich die Lockerungen auf das psychische Befinden auswirken.

Zwar seien die Ergebnisse der Studie nicht repräsentativ, hält die Universität fest. Weil die Befragten aber ein breites Spektrum der Schweizer Bevölkerung abbildeten, seien die gesammelten Umfrageresultate „statistisch hoch signifikant“.

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