Im Landkreis Lörrach scheint sich die Situation noch nicht zugespitzt zu haben, wie Antje Lauber vom geschäftsführenden Leitungsteam des Frauenhauses Lörrach im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilt. „Allerdings gehen wir davon aus, dass wir in absehbarer Zeit eine Welle von Anfragen verzeichnen werden.“ Viele Frauen würden durch die Ausgangsbeschränkungen noch stärker von ihrem sozialen Umfeld abgeschnitten. „Meist war dies schon vor Corona der Fall.“ Oftmals müssten Opfer über die häusliche Gewalt Stillschweigen bewahren, den Konflikt in der Familie behalten und hätten Mühe, Unterstützung von außen zu bekommen.
Lauber und ihre Teamkolleginnen haben langjährige Erfahrung mit der Entwicklung familiärer Krisen und beobachten einen Steigerung an Kontaktaufnahmen vermehrt nach Ferienzeiten und Feiertagen wie Ostern und Weihnachten. Dann seien die Familien für Tage eng beisammen und gewaltbereite Väter oder Ehemänner nicht auf der Arbeit.
Um einem möglichen Ansturm von Hilferufen Herr zu werden, sei das Frauenhaus mit dem Landkreis Lörrach schon in Verhandlung getreten, um Räumlichkeiten außerhalb der Einrichtung anmieten zu können.