Basel Wenn Polizei auf Zauberer trifft

Rolf Rombach
Cosplayer kommen an der Fantasy Basel voll auf ihre Kosten. Foto: Rolf Rombach

Das Popkultur-Festival Fantasy Basel zieht Besucher aus nah und fern an.

Wenn Micky Maus und Darth Vader gemeinsam unterwegs sind, könnte man dies ja als „Betriebsausflug“ von Disney auffassen. Doch wenn dann direkt dahinter Mangas, Horrorfiguren oder verschiedene Nintendo-Idole zur Messe ziehen, muss mehr dahinterstecken. Bis Samstag läuft die inzwischen elfte Auflage der Swiss Comic Con, wie sich die Fantasy Basel auch nennt, noch. Hier verteilen sich die Angebote inzwischen in sieben Hallen auf mehr als 100 000 Quadratmeter. Schon vor der Eröffnung am Donnerstagmorgen strömten von allen Seiten die Besucher, im Kostüm oder „zivil“ an die Messe.

Bunt und vielseitig

Mindestens genauso bunt und vielseitig wie beim Eurovision Song Contest vor zwei Wochen zeigt sich die Fantasy. Mit mehr Platz verteilen sich die Besucher besser als in den Vorjahren. Die Hauptbühne und einige Verpflegungsstände wurden in das Erdgeschoss der Halle 1 verlegt. Doch auch auf den Nebenbühnen ist viel geboten: Kommentierte Live-Duelle von Videospielen, szenische Lesungen durch Autoren oder Interviews mit verschiedenen Personen.

Am Donnerstag hatten einige Besucher die Gelegenheit, Synchronsprecher Santiago Ziesmer (Spongebob) Fragen zu stellen. Aber auch der Wunsch nach einem seiner ikonischen Sätze wurde gerne erfüllt, und das Publikum jubelte, als über die Lautsprecher der gelbe Untersee-Schwamm zu hören war. Wer indes ein Selfie mit Ziesmer und weiteren Szene-Stars machen wollte, musste dafür an anderer Stelle bezahlen.

Auch ohne sich für eine Runde am Brettspiel-Tisch eine Pause vom Marsch durch die Hallen zu gönnen, benötigen Besucher fast den ganzen Tag, um alle Stände abzugehen. Verschiedene Mitmachmöglichkeiten locken, dazu sogar Workshops, in denen unter anderem Elemente des japanischen Kampfsports Kendo, in der Graffiti-Kunst oder dem Cosplay (Kostümspiel) vermittelt werden. Wer ein dauerhaftes Mitbringsel möchte, hat eine große Auswahl an Tattoo-Profis, die vor Ort das Andenken stechen.

Schmuck bis Schwert

Im Cosplay-Village gibt es nicht nur die Möglichkeit, sich neue Ausrüstungsgegenstände zuzulegen und vorzubereiten auf den Cosplay-Wettkampf, bei dem die besten Auftritte prämiert werden. Bei Bedarf werden die Kostüme hier repariert oder zum Teil neu gebastelt. Vom Schmuck, Schminke bis hin zum Schwert reicht da die Palette.

Und die kostümierten Fans genießen es auch, auf der Fantasy fotografiert zu werden. Erst recht, wenn das Gegenüber aus dem gleichen Bereich ist. Und obwohl das eigentlich eine Grenzverletzung ist: Star-Wars-Prinzessin Leia posiert im Sternenkreuzer lächelnd mit einem Crew-Mitglied der Enterprise. Ob retro oder moderne Videospiele – hier finden alle Generationen etwas Passendes. Aber auch andere Bereiche stellen sich vor: Während der Schweizer Milchverband Werbung für sein Produkt macht, nutzt Laszlo Arato die Gelegenheit, neue Studenten für seinen Studiengang Immersive Technologies an der Hochschule Luzern zu gewinnen. Dazu hat der Professor 3D-Brillen dabei, in denen von ihm und seinen Studenten programmierte Aufgaben abgespielt werden.

Die Basler Kantonspolizei hat extra aufgerüstet und präsentiert einen Reflextest, bei dem Lichtschwerter gefangen werden müssen. Schießübungen mit Laser-Pistolen gibt es auf der anderen Seite des Streifenwagens, und natürlich erläutern die Ordnungshüter, welche Wege es für die Karriere bei der Polizei gibt.

Neu ist die Community Stage in der gegenüberliegenden Messehalle, wo lokale Gruppierungen sich präsentieren können. Vom Modellbauverein bis Schachclub sind Angebote dabei, die Abwechslung vom Trubel nebenan bieten.

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