Basel Westring verschlingt Milliarden

(sda/wer)
Die Basler Verkehrsachsen sind überlastet. Foto: Juri Weiss

Verkehr: Autobahnstrategie löst geteiltes Echo aus.

Basel - Die Autobahn soll in Basel langfristig mit einem Westring ergänzt werden. Die Regierungen beider Basel haben eine „gemeinsame Langfristperspektive für die Hochleistungsstraßen im Raum Basel“ verabschiedet und dieser Tage in Muttenz den Medien, Polit- und Fachpublikum vorgestellt (wir berichteten).

Wo genau ein Westring gebaut wird, ist noch offen: Die Unterlagen markieren dazu als sogenannten „Lösungsraum“ ein weites Feld am Südwestrand von Basel samt mehreren Baselbieter Nachbargemeinden. Das schweizerische Bundesamt für Straßen (Astra) will mit den Kantonen die Streckenführung analysieren; es erwartet von beiden Basel jedoch ein abgestimmtes Vorgehen.

Letzteres ist als subtile Drohung zu lesen, lagen sich doch Basel und Liestal in Autobahnfragen öfters in den Haaren, auch wegen des 1960er-Projektes eines Tunnels unter dem Gundeldingerquartier.

Kritiker befürchten mehr Verkehr in Basel

Dieser hätte ein Baselbieter Agglotal im Bereich St. Jakob-Hagnau an die A2 angeschlossen; in Basel befürchten viele aber Mehrverkehr. Erst im April wieder hatte der Gundelitunnel das baselstädtische Parlament gespaltet: Ein parlamentarischer Vorstoß der SP gegen einen Straßenausbau im Tunnelperimeter fiel am Ende per Stichentscheid des Ratspräsidenten definitiv durch. Schon damals warb Baudirektor Hans-Peter Wessels (SP) für einen Westring; die alte Tunnelidee sei „tot“. Ein Preisschild hat der Westring noch nicht. Angesichts des frühen Stadiums wagte Astra-Direktor Jürg Röthlisberger keine Schätzung, sondern sprach nur von „Milliarden“.

Die Autobahnstrategie löste ein geteiltes Echo aus: Zustimmung bei der Wirtschaft, aber rote Köpfe bei SP und Grünen. Wessels wurde nun aus dem eigenen Lager angegriffen. Präsident Pascal Pfister stellt sich gegen den Baudirektor und den Gesamtregierungsrat. „Wir sind gegen die Pläne. Es entspricht nicht dem, was wir den Wählern versprochen haben, und wir werden uns dagegen wehren“, wird er in der Basler Zeitung zitiert. In einer Motion fordert die SP-Fraktion ihren Verkehrsminister Wessels dazu auf, die Pläne der zusätzlichen Autobahn auf Eis zu legen. Statt des Autobahnbaus sollten der Öffentliche Personennahverkehr, der Langsamverkehr und neue Mobilitätslösungen gefördert werden.

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