Ahnen beeinflussen in vielen Kulturen das Leben ihrer Nachfahren. Sie werden mit Ritualen und Opfern verehrt und in verschiedensten Formen vergegenwärtigt. In Indonesien hatten geschnitzte Ahnenfiguren ihren festen Platz in jedem Haus. Das Museum zeigt diese neben Gedenkköpfen von verstorbenen Königen aus dem ehemaligen Reich Benin.
Der weltberühmte Türsturz aus Tikal aus dem achten Jahrhundert ist ein zentrales Dokument zum Verständnis der Geschichte und Gesellschaft der Maya. Auf der Karte aus Tecamachalco sind indigene und europäische Vorstellungen von Territorien und Besitzverhältnisse erkennbar. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und insbesondere in den 1980er-Jahren eigneten sich breite Bevölkerungsschichten Medien für ihre Deutung und Bewahrung von Geschichte an, die zuvor weitgehend in den Händen von Eliten lagen.
Sei es im Zug der Entkolonisierung, zum Ende des Kalten Krieges, der Apartheid in Südafrika oder lateinamerikanischer Diktaturen. Auf Stoffen, Gemälden und Plakaten halten Akteure aus unterschiedlichen sozialen Schichten sowohl Gedenktage als auch Kritik an Diktaturen und Missbrauch der Staatsgewalt fest.
Die Ausstellung endet laut dem Museum der Kulturen im Gedenken an die Toten. In Europa ist dies Pflicht. Exponate wie Haarbilder, Totenbretter und Grabkreuze zeugen von der Erinnerung an die Verstorbenen. In Mexiko wird das Wiedersehen mit den Toten am „Día de los Muertos“ fröhlich gefeiert. In Peru hingegen schaffen Matsiguenga Wächterfiguren zum Schutz vor den Toten.
Info: Die Ausstellung dauert bis 5. Juli 2024 im Museum der Kulturen, Münsterplatz 20, in Basel. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Termine zu Führungen und Begleitprogramm sind auf der Homepage www.mkb.ch aufgeführt.