Basel Wider den Schönheitstourismus

Die Oberbadische

Unispital: Klinik für Regeneration und Ästhetik eröffnet / Auch Forschung und Lehre im Fokus

Als Teil des Unispitals ist gestern in Basel die Klinik für Regeneration und Ästhetik eröffnet worden. Die modernen Praxis- und Behandlungsräume befinden sich fünf Gehminuten vom Bahnhof SBB entfernt.

Von Peter Ade

Basel. „Die Nachfrage nach ästhetischer Medizin und Chirurgie steigt weltweit und wird von einem Markt mit unübersichtlichem Angebot an Dienstleistern aufgenommen“, erklärt das Unispital und weist aus seiner Sicht darauf hin: „Diverse Berufsgruppen bieten unterschiedlichste Behandlungen und Eingriffe an.“

Universitäres Zentrum für Regeneration und Ästhetik

Das Unispital habe deshalb mit der Margarethenklinik und der ausgeschriebenen Stiftungsprofessur für Ästhetische Plastische Chirurgie ein universitäres Kompetenzzentrum für Regeneration und Ästhetik geschaffen.

In gewissem Sinne verfolge man das Ziel, dem sogenannten Schönheitstourismus entgegenzuwirken, der „in nicht wenigen Fällen“ schlimme Komplikationen nach sich ziehe.

Angestrebt wird nach den Worten des Chefarztes Dirk J. Schaefer eine Akademisierung der ästhetischen Chirurgie, Schaffung entsprechender Angebote in der Dermatologie sowie die Erarbeitung von Standards, die in der Forschung bis heute noch fehlen würden.

Keine Qualitätskontrollen auf Forschungsbasis

Schaefer wies im Mediengespräch darauf hin, dass es bis jetzt zum Beispiel bei ästhetischen Behandlungen – auch bei größeren chirurgischen Eingriffen – keine Qualitätskontrollen auf der Basis von längerfristiger, patientenbasierter Forschung gebe. Dadurch sei es nur eingeschränkt möglich, festzulegen, welche Methoden und Eingriffe am wirksamsten und am sichersten seien.

Die Margarethenklinik soll neben der Patientenbehandlung der akademischen Ausbildung von Fachärztinnen und -ärzten in ästhetischer Chirurgie und Dermatologie dienen. „Über diesen Weg wollen wir die Qualität mittel- und langfristig verbessern“, betonte Schaefer.

Am neuen Standort des Unispitals werden nach Auskunft der Klinikleitung kompetente Beratung, ein breites Spektrum an ambulanten Behandlungen und Eingriffen sowie Nachsorge in den Bereichen ästhetische Chirurgie und Dermatologie angeboten. Für Teilbereiche der Urologie ist unter anderem Professor Ulrich Wetterauer zuständig, der von der Universität Freiburg im Breisgau nach Basel zum Team dazustieß.

Alle Leistungen von Fachärzten erbracht

„Die dargestellten Leistungen werden allesamt durch Fachärztinnen und -ärzte des Spitals Basel erbracht“, unterstrich der Dermatologe Professor Alexander Navarini. Dabei könnten die Patientinnen und Patienten von „modernsten Geräten an einem diskreten Standort profitieren“.

Das Angebot im Bereich der ästhetischen Behandlung richtet sich an Selbstzahler. Größere Eingriffe werden auf dem Campus des Universitätsspitals durchgeführt. „Das bietet den Vorteil, dass im Bedarfsfall die gesamte Kompetenz und Infrastruktur des Unispitals zur Verfügung steht“, versicherte die Geschäftsführerin der Margarethenklinik, Fabienne Iten.

Die Klinik für Regeneration und Ästhetik wird auf universitärem Niveau mit der neu geschaffenen Stiftungsprofessur für ästhetische Chirurgie betrieben. Die Forschungsergebnisse sollen in vollem Umfang an die Lehre weitergegeben werden.

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