Basel Wilde Wasser, erlebbare Natur

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Das Projekt „Aqua fera“ berücksichtigt eine gemeinsame Planung von Siedlung und Landschaft. Foto: nightnurse Images

Das Muttenzer Schänzli-Areal soll von einer Pferderennbahn zu einem Natur- und Erholungsraum umgestaltet werden. Der Siegerentwurf für die Neugestaltung liegt jetzt vor.

Eine frei fließende Birs und Platz für Veranstaltungen: Eine Jury hat jetzt entschieden, wie die neue Grünfläche in Muttenz aussehen soll. Das letzte Wort hat die Gemeindeversammlung.

Die Muttenzer Stimmbevölkerung hat mehrfach den Willen geäußert, das Schänzli-Areal von einer Pferderennbahn zu einem Natur- und Erholungsraum umzugestalten. Jetzt präsentiert die Gemeinde als Ergebnis einer Projektstudie den Umsetzungsvorschlag, der weiterbearbeitet und zur Ausführung gebracht werden soll.

Projekt überzeugt Jury

Das Projekt „Aqua fera“ überzeugte die Jury am meisten, wie die Gemeinde Muttenz jetzt mitteilte. Diese verfolgt im Gebiet Hagnau-Schänzli seit Jahren die Strategie, Siedlung und Landschaft gemeinsam zu entwickeln. Die Stimmbevölkerung honorierte dieses Vorgehen und beschloss 2018 die drei zusammenhängenden Quartierplanungen Schänzli, Hagnau Ost und Hagnau West. „Damit wir die hohe planerische Sorgfalt weiterführen und ein gestalterisch, ökologisch und gewässerbaulich beispielhaftes Schänzli-Projekt in Angriff nehmen können, lancierten wir einen Studienauftrag“, erklärt Gemeinderat Thomi Jourdan, Vorsteher Departement Hochbau und Planung.

Von Oktober bis März erarbeiteten fünf ausgewählte Teams mit Experten der Bereiche Landschaftsarchitektur, Ökologie und Wasserbau unterschiedliche Vorschläge, wie das Schänzli künftig aussehen, funktionieren und gepflegt werden könnte.

Das Projekt „Aqua fera“ soll nun weiterbearbeitet beziehungsweise zur Ausführung gebracht werden. „Aqua fera“ bedeutet „wilde Wasser“ und der Name ist Programm: Das Projekt befreit die Birs aus ihrem engen Korsett und gibt ihr möglichst viel Gestaltungsfreiheit zurück, erklären die Verantwortlichen. „Toll ist, dass wir endlich auch in Muttenz einen attraktiven Bade- und Spielzugang an die Birs erhalten“, freut sich Gemeinderat Thomi Jourdan. Gleichwohl werde der Grundwasserschutz garantiert und auf die Bedürfnisse der Fische eingegangen.

Unterschiedliche Zonen

Für letztere entstehen unter anderem abgeschirmte Flachwasserzonen und eine Niederwasserrinne, die ihre Vernetzung auch in den Sommermonaten sicherstellt. „Entlang dieser Auenlandschaft reihen sich unterschiedliche Zonen an- und nebeneinander. Ihre Nutzungsintensität wird dank einer clever gewählten Gliederung und Bepflanzung subtil gesteuert“, erklärt Jourdan. Im Nordteil, bei der Tramschlaufe, sei mit einer Buvette aus Stampflehm, WC-Anlagen und einer Fläche für Kleinveranstaltungen durchaus eine größere Anzahl von Besuchern willkommen. Gegen Süden und das Schutzgebiet „Vogelhölzli“ hin soll sich deren Verteilung langsam ausdünnen. Dafür sorge auch eine klare Besucherlenkung, die zum Beispiel über Holzstege und geordnete Asthaufen erfolgt. Dadurch würden ökologisch wertvolle Flächen geschützt und es blieben trotz naturdominiertem Bereich faszinierende Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt möglich.

Sowohl für Mensch und Tier sorgt ein zur Autobahn hin sanft aufsteigender Wall für Lärmschutz. Neben der Erschließung über die bestehende Velobrücke und von den Hagnau-Arealen her, könnte über diese Anhöhe auch eine neue Verbindung in das Käppeli-Quartier entstehen. Doch bis es so weit ist, steht noch einiges an Planungsarbeit an. Über den Planungskredit wird am 13. Juni entschieden.

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