Basel Wo in Basel im neuen Jahr gebaut wird

Michael Werndorff
Die Achse zwischen Badischer Bahnhof und Claraplatz wird erneuert. Die Rosentalstraße hatte bereits 2018 ein neues Gesicht erhalten. In diesem Jahr geht es mit der Clarastraße weiter, die attraktiver werden soll. Foto: Michael Werndorff

Große Bauprojekte werden im neuen Jahr begonnen oder weitergeführt. Zu den großen Vorhaben zählt die Schaffung von Wohn- und Gewerberaum auf dem Lysbüchelareal. Darüber hinaus soll die Clarastraße an Attraktivität gewinnen.

Auch im neuen Jahr wird in Basel fleißig gebaut: Pendler und Quartiersbewohner müssen sich teils auf Einschränkungen und Unannehmlichkeiten einstellen, zum Beispiel zwischen Messe und Claraplatz, wo die Clarastraße umfassend erneuert wird. Um die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können, saniert die IWB Leitungen für Fernwärme, Elektrizität, Gas und Wasser sowie das Tiefbauamt Kanalisationsleitungen und Schächte für Abwasser.

Tramgleise werden erneuert

Darüber hinaus müssen alte Tramgleise erneuert werden: Nach der Fasnacht im Frühjahr erfolgt der Gleisbau und der Umbau der Haltestellen vom Claraplatz bis zur Clarastraße 48, sofern die Baubewilligung vorliegt.

Dafür ist wiederum ein Tramersatz mit Bussen und eine Straßensperrung notwendig. Im Anschluss an den Gleisbau folgt der etappenweise Einbau der Quarzsandsteinplatten und der Baumrabatten in den Bürgersteig der Clarastraße. Denn: Die Straße soll als eine „attraktive Geschäftsadresse“ wahrgenommen werden, wie es seitens des Kantons heißt. Bauende ist im Herbst vorgesehen.

Erneuert wird auch die St. Jakobs-Straße von der Zeughausstraße bis zur Tramschlaufe Schänzli. Die Basler Verkehrs Betriebe muss auf diesem Abschnitt die Tramgleise sanieren. Die Haltestellen „St. Jakob“ und „Zeughaus“ werden so umgestaltet, dass Fahrgäste neu stufenlos ein- und aussteigen können. In Fahrtrichtung Innenstadt entsteht dort ein von der Fahrbahn abgehobener Veloweg.

BVB bauen neue Garage für E-Busse

Die Basler Verkehrs Betriebe werden aber nicht nur an ihrem Tramnetz arbeiten sondern auch die im Sommer abgerissene Garage Rank durch einen Neubau esetzen. Für 161 Millionen Franken entsteht bis 2027 in Basel die größte Indoor-Garage für Elektrobusse in Europa. Dort soll eine dreistöckige Garage für 140 E-Busse entstehen. „Es wird die größte Indoor-Ladeanlage Europas werden“, erklärte BVB-Geschäftsleiter Bruno Stehrenberger Ende Juli bei einem Pressetermin.

Im Rahmen der Umstellung der Busflotte auf E-Betrieb muss auch eine neue Garage her. Der alte Bau entsprach nicht den Anforderungen für ein Zentrum für Elektrobusse und war überdies zu klein. Das Besondere am Neubau: Es werden nicht nur Baustoffe wiederverwertet, mit ihnen soll auch besonders sparsam und effizient umgegangen werden. So wird bei Stockwerken, die lediglich dem Abstellen von Bussen dienen, auf eine Fassade verzichtet. Damit ist es laut BVB gelungen, 3000 Quadratmeter Fläche einzusparen. Im 1. Quartal 2025 sollen die eigentlichen Neubauarbeiten mit dem Aushub beginnen.

Ausbauarbeiten am Basler Bahnhof SBB

Schon weit fortgeschritten sind die Ausbauarbeiten am Bahnhof SBB, wo eine neue Passerelle entsteht. Bereits seit April in Teil-Betrieb ist der neue Bahnsteig mit den Gleisen 19 und 20. Im Dezember soll die neue Passerelle eröffnet werden und dazu beitragen, die Hauptpasserelle zu entlasten. Diese ist zu Stoßzeiten regelmäßig überlastet.

Platz für Wohnen und Gewerbe

Derweil schaffen die SBB neuen Wohn- und Gewerberaum auf dem Lysbüchel-Areal. Auf 19 000 Quadratmetern werden hauptsächlich Wohnungen für etwa 2000 Menschen entstehen. Der Bau hat bereits begonnen, bei anderen Vorhaben wird dies erst in diesem Jahr der Fall sein. Ein Teil der Wohnungen soll bis 2026, ein anderer bis 2027 einzugsbereit sein. Die Bauarbeiten auf dem ganzen Areal werden den Planungen zufolge 2029 abgeschlossen sein. Und: Grünes Licht hat der Basler Große Rat im Herbst für den Saint-Louis-Park und den Lysbüchelplatz gegeben. Für den 22 500 Quadratmeter großen Saint-Louis-Park sind ein Naturschutzgebiet sowie Rasenflächen und ein Spielplatz vorgesehen. Die Grünfläche ist neben den Gleisen der Elsässerbahn geplant und kostet laut Kanton rund zehn Millionen Franken. Der 5000 Quadratmeter umfassende Lysbüchelplatz wird einem klassischen Quartierplatz gleichen – geplant sind Bäume, ein Natursteinboden sowie ein Pavillon.

Arbeiten am Kulturkomplex gehen weiter

Derweil werden im St-Johann-Quartier die Arbeiten am Kulturkomplex fortgeführt. Dort werden dereinst das neue Staatsarchiv und das Naturhistorische Museum einziehen.

Zoo baut neues Parkhaus und vergrößert Fläche

Auf der Agenda steht zudem die Weiterentwicklung des 150 Jahre alten „Zollis“. So wird am Erdbeergraben bis September 2027 ein Parkhaus entstehen. Baustart ist in wenigen Tagen, wie der Zoo Ende November mitteilte. Das Parkhaus wird auf vier Geschossen 286 Parkplätze bieten – doppelt so viele wie heute. Anstelle der jetzigen Parkplätze wird der der Zoo Kuppelbauten errichten, die den Artenreichtum des Tropengürtels zeigen werden. Unter anderem wird ein Becken für Seekühe eingerichtet werden. In den nächsten 25 Jahren soll der Zoo um ein Fünftel wachsen und neue Tiere beheimaten.

Neues Laborgebäude für die Biomedizin

Startschuss für die Rohbauarbeiten am Laborgebäude des Departements Biomedizin der Uni Basel auf dem Schällemätteli: Die Bauarbeiten begannen bereits im September 2023, bis 2030 soll das Gebäude betriebsbereit sein. Es wird das in die Jahre gekommene Biozentrum ersetzen. Gemeinsam mit dem neuen Biozentrum soll es künftig das gesamte Departement Biomedizin beherbergen, das derzeit auf fünf Standorte in der Stadt am Rheinknie verteilt ist.

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