„Das ist alles original aus dem Jahre 1942“, sagt er voller Stolz. „Ich habe Jahre gebraucht, um die Gegenstände aufzutreiben, bis nach England hat mich meine Suche geführt.“ Dass es eine veritable Sucht ist, leugnet er nicht. „Immerhin habe ich mir vorgenommen, nichts mehr zu kaufen, und daran habe ich mich bisher auch gehalten.“ Seine Sammlung war schon einmal deutlich größer. Vieles habe er wieder veräußert, um dann Neues zu erstehen.
Gleich vor dem Kommandozelt steht Feldmarschall Bernard Montgomery im Kreise weiterer Soldaten. „Monty“ wurde nach dem Sieg der Schlacht von El Alamein im Jahr 1942 zu einem der populärsten Kriegshelden Großbritanniens. Hinter ihm sind eine ganze Reihe schwere Maschinengewehre aufgebaut, die nach dem Krieg zum Teil in Arsenalen der Siegermächte und assoziierter Staaten eingemottet waren und dann den Weg zu Sammlern gefunden haben.
An den Wänden hängen polierte Pistolen und Gewehre: Zu jeder Waffe weiß der Sammler eine Anekdote. So eine Pistole aus Japan, die er gekauft habe, weil seine Tochter dort ein Jahr verbrachte und die Sprache lernte. Dann das Schweizer Gewehr, welches einst in den USA von einem Sheriff in Nebraska genutzt wurde und schließlich wieder nach Europa kam.
Besonders faszinierten ihn die Gespräche mit Zeitzeugen, die vor 80 Jahren gegen die Deutschen kämpften. Hartmann berichtet von einem jungen Soldaten, der gemeinsam mit 2250 Kameraden einer US-Spezialeinheit in der Normandie landete. „Nur 60 Soldaten haben den Einsatz überlebt. Das ist sehr eindrücklich“, ringt der Schweizer um Worte.
Wie verletzte Soldaten im Feld medizinisch behandelt werden, zeigt ein original ausgestattetes Operationszelt. Verbandsmaterial, OP-Besteck und Medikamente sogar ein Beatmungsgerät… Hartmann hat alles zusammengetragen, in seinem Keller aufgebaut und eine OP-Szene nachgestellt. Die Mullagen hat er von der Rettungssanität Basel erhalten, wo er als Sanitäter beschäftigt war. Der Inhalt der Blutkonserve ist neueren Datums: ein hochprozentiger Tropfen, den ihm ein Bekannter schenkte.
Mit dem Willis-Jeep in die Normandie
Sein Interesse an Militärmaterial erstreckt sich auch auf Fahrzeuge. So kaufte er sich vor Jahrzehnten einen amerikanischen Willis-Jeep, den er restaurierte. Weitere Fahrzeuge rundeten den Fuhrpark ab, mit dem es, begleitet von seiner Frau, oft in die Normandie ging oder nach Basel, wo er seine Militärautos bei der Basel-Tattoo-Parade präsentierte. Hartmann hat übrigens noch ein ziviles Hobby. An sein Militärmuseum schließt sich ein Raum an, der eine Modelleisenbahnlandschaft beherbergt. Die Grenzen sind allerdings fließend: In seiner Waffenkammer hat er an der Kellerdecke eine Zugstrecke montiert, deren Eisenbahn Modellpanzer transportiert.