Basel Wo Trommler und Tamboure satt werden

Die Oberbadische

Militärmusikfestival: Beim Basel Tattoo müssen bis zu 1000 Menschen gleichzeitig versorgt werden

„Da drüben isst Mexiko!“ Solche Sätze können bei einer Führung durch die „Kantine“ des Basel Tattoo, die ansonsten als Sporthalle dient, schon einmal fallen. Wo sonst Basketbälle geworfen werden, treffen sich während des Militärmusikfestivals Teilnehmer von vier Kontinenten, um gemeinsam zu essen.

Von Adrian Steineck

Basel. Wer als Zuschauer das Basel Tattoo besucht, der ist im Idealfall begeistert von den einzelnen Formationen. Wo alle Mitwirkenden aber bei Kräften gehalten werden, dieser Bereich bleibt den Zuschauern üblicherweise verborgen.

„Vor allem in der Probenwoche ist es schlimm“, weiß Daniel Uhlmann, Aufbau-Chef beim Basel Tattoo. Dann kommt es nicht selten vor, dass mehrere hundert hungrige Akteure gleichzeitig essen wollen. Insgesamt umfasst das Basel Tattoo gut 1000 Mitwirkende und 400 Helfer.

Gut 30 dieser fleißigen Händepaare packen in der Küche und bei der Essensausgabe mit an, damit es nicht zu Engpässen kommt. Dabei muss ein Rädchen nahtlos ins Andere greifen, jeder muss wissen, was er zu tun hat. Bei den Helfern handelt es sich um ein eingespieltes Team, Unruhe kommt auch zu Stoßzeiten kaum auf.

Ein Großteil des Essens wird vorgekocht – anders ließe es sich in dieser Menge zeitlich nicht bewerkstelligen. „Spaghetti etwa werden bei uns nur warm gemacht, aber Gemüse oder andere Sachen kommen frisch auf den Teller“, berichtet Uhlmann. Seit Anbeginn des Basel Tattoo im Jahr 2006 wird bei den Speisen auf dasselbe Netz von regionalen Lieferanten gesetzt. Etwa 30 Zulieferer hat das Basel Tattoo.

Beim Militärmusik-Festival wirken in diesem Jahr Akteure von vier Kontinenten mit. Da wird auch versucht, den Gästen das Essen ihrer Heimat zu bieten – mit einem kuriosen Effekt, wie Uhlmann schmunzelnd verrät. „Gerade im asiatischen Bereich haben wir vieles im Angebot. Aber meistens ist es so, dass die Asiaten europäische Speisen probieren wollen, die sie von zuhause nicht kennen, und dass die Europäer eher asiatische Gerichte bevorzugen.“ Mexikanern etwa brauche man kein Chili Con Carne vorzusetzen – die würzige Spezialität kennen sie zur Genüge. Generell werde darauf geachtet, das Speiseangebot möglichst breit zu halten. „Niemand muss zwei Wochen lang Hamburger mit Pommes Frites essen“, bringt es Uhlmann auf den Punkt.

Was aber empfohlen wird, ist die tägliche Schüssel Suppe. „Tee und Suppe stehen stets zur Verfügung“, sagt der Aufbauchef. Letzteres dient dazu, den Salzhaushalt des Körpers zu regulieren.

Denn gerade an heißen Tagen, an denen die Akteure bei ihren körperlich anstrengenden Auftritten schwitzen, ist das von besonderer Bedeutung. „Es gab auch schon Jahre, in denen wir das Suppenessen regelrecht angeordnet haben“, erinnert sich Uhlmann mit Blick auf besonders heiße Jahre. Da hilft auch ein Besuch im Kiosk des Basel Tattoo, bei dem derzeit Eis der Renner ist.

Mittagessen gibt es von 11.30 bis 14 Uhr, Abendessen von 17 bis 21 Uhr. Damit ist auch der zeitliche Puffer gewährleistet, sodass alle Helfer und Akteure zum Zug kommen. „Das funktioniert nur, wenn in Schichten gegessen wird“, weiß Uhlmann aus der Erfahrung vergangener Jahre.

35 000 Mahlzeiten gehen über die Theke

Welche Mengen an Fleisch und Nudeln serviert werden, diese Zahlen werden nicht erhoben. Eine Größenordnung aber nennt der Aufbauchef: „Während der gesamten zwei Wochen, in denen die Akteure da sind, werden etwa 35 000 Mahlzeiten serviert.“

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