Basel Zum Einheitspreis über die Grenze

Die Oberbadische
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Nahverkehr: Verkehrsverbünde TNW und RVL passen Tarife an

Für Einzelfahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) über die schweizerisch-deutsche Landesgrenze im Raum Basel braucht man bald nur noch eine Fahrkarte. Die beiden Tarifverbünde RVL und TNW haben sich darauf geeinigt, das Tarifsystem zum Juni kommenden Jahres zu überarbeiten.

Regio (sda/ads). Fahrgäste brauchen bisher für solche ÖV-Einzelfahrten jeweils einen eigenen Fahrschein für den Schweizer und den deutschen Streckenabschnitt. Zudem ist der Preis für die gleiche Strecke oft unterschiedlich, je nach Ausstellungsland. Dieses Kunden-Ärgernis liegt an unterschiedlichen Verbunds-Trägerschaften samt Tarifen und Wechselkursen.

Nun haben sich der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) und der Regio Verkehrsverbund Lörrach (RVL) zusammengerauft, um grenzüberschreitende Einzelfahrten zu vereinfachen und die Preise zu harmonisieren, wie sie gestern mitteilten. Künftig gelte dabei für Hin- und Rückfahrt auf der gleichen Strecke auch derselbe Preis.

Unter dem Strich bleiben die Gesamtkosten für eine Hin- und Rückfahrt gegenüber heute unverändert, wie TNW-Geschäftsführer Adrian Brodbeck laut der Nachrichtenagentur sda sagte.

Heute ist die gleiche Strecke aus Deutschland billiger als aus der Schweiz; künftig gelte ein „Mischpreis“ für Einzelfahrscheine. Diesen Schritt zu errechnen und auszuhandeln, sei ein hartes Stück Arbeit gewesen.

Die Feinarbeit bei der Preisfindung werde in den kommenden Wochen erfolgen, wie RVL-Geschäftsführer Frank Bärnighausen gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte: „Da werden wir im Frühjahr oder Frühsommer Genaueres sagen können.“ Bei Preisanpassungen in der Vergangenheit habe man sich zwangsläufig am Wechselkurs des Schweizer Frankens orientieren müssen, sodass die Euro-Preise meist gestiegen sind.

Mit dem neuen triregio-Einzeltarif wird es dann möglich sein, etwa am Fahrscheinautomaten in Lörrach einen durchgehenden Einzelfahrschein zum EuroAirport zu lösen – und dort auch den entsprechenden Einzelfahrschein zurück nach Lörrach. In der Schweiz kann dann von allen Haltestellen im TNW ein Fahrschein zu allen Orten im RVL gelöst werden, etwa von Oberwil nach Lörrach. Heute müssen hierfür noch zwei Einzelfahrscheine gelöst werden – einer für die Strecke auf Schweizer Boden und einer für den Streckenteil in Deutschland.

Neben Einzelfahrt-Tarifen für Erwachsene, Kinder sowie für Fahrten in der ersten Klasse soll es einen Spezialtarif für Inhaber eines Schweizer Halbtax-Abos geben. Dieser berücksichtige anteilsmäßig die Halbtaxabo-Ermäßigung im Fahrscheinpreis. Weiterhin Anschlussfahrscheine lösen müssen hingegen Inhaber von Umweltschutz-Abonnementen (U-Abo) des TNW sowie von Schweizer Generalabonnementen (GA).

Angesichts der vielen Partner dahinter gibt es dafür laut Brodbeck noch viel zu tun. Ideen seien auf dem Tisch, man stehe aber noch nicht in konkreten Verhandlungen. Für Fahrten von und nach Frankreich ändert die Harmonisierung zwischen TNW und RVL nichts, wie es weiter hieß. Im Elsass fehlt ein vergleichbarer übergeordneter Verkehrsverbund, und so hat sich der TNW mit den Trägergemeinden der grenzüberschreitenden „Distribus“-Linien zusammengetan.

Der Fahrplanwechsel am 10. Dezember bringt innerhalb von Basel für die Distribus-Linie ab Schifflände neu einen Streckentarif – bisher darf man damit nur grenzüberschreitend fahren. Damit koordiniert ist der Tarif für das neue 3er-Tram, das dann zwischen Basel und dem französischen Saint-Louis den Betrieb aufnimmt.

RVL und TNW erkennen Einzelfahrscheine und Mehrfahrtenkarten bei grenzüberschreitenden Fahrten an, aber in einem beschränkten Gebiet. Seit 2010 fahren sie mit französischen Partnern als „triregio.“

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