Basel Zuversicht hält sich in Grenzen

Die Oberbadische
Die Basler Pharmabranche zeigt sich äußerst krisenfest. Foto: zVg/Roche

Umfrage: Mehrheit der Unternehmen in der Region Basel rechnet nicht mit schnellen Verbesserungen

Basel - Weite Teile der regionalen Wirtschaft kamen bisher gut durch die Corona-Krise, wie die Handelskammer beider Basel mitteilt. Die aktuelle Konjunkturumfrage „Stimmungsbarometer“ zeigt derweil Licht und Schatten.

Je ein knappes Drittel der 600 Unternehmen, die an der Konjunkturumfrage teilgenommen haben, beurteilen ihren aktuellen Geschäftsgang mit gut oder befriedigend. Je 21 Prozent melden einen unbefriedigenden beziehungsweise einen schlechten Geschäftsgang. Die Analyse nach Unternehmensgröße zeigt, dass der aktuelle Geschäftsgang tendenziell besser beurteilt wird, je größer das Unternehmen ist.

Nennenswerte Unterschiede zwischen Unternehmen in Basel-Stadt und jenen in Baselland lassen sich nicht feststellen, geht aus einer Mitteilung hervor.

Im Vergleich zur Vorjahresperiode beurteilen elf Prozent den aktuellen Geschäftsgang als besser, 36 Prozent als gleich und 53 Prozent als schlechter. Mit Blick auf das kommende Halbjahr prognostizieren 15 Prozent einen besseren, 48 Prozent einen gleichbleibenden und 37 Prozent einen schlechteren Geschäftsgang.

„Damit rechnet die Mehrheit der Unternehmen unserer Region nicht mit einer raschen Verbesserung ihres Geschäftsgangs, wobei die Branche sowie die derzeitige Verfassung eine wichtige Rolle bei der Beurteilung spielt: Je besser der aktuelle Geschäftsgang, desto zuversichtlicher der Blick in die nahe Zukunft“, erläutert Andreas Meier, Abteilungsleiter Mitglieder & Netzwerk der Handelskammer beider Basel.

Gute Werte aus der Chemie

Ein aussagekräftigeres Bild vermittelt der Blick auf die einzelnen Branchen. „Wenig erstaunlich stammen gute Werte aus der Chemie und den Life Sciences, wie Pharma, Biotech, Medtech und Agro, der wertschöpfungsintensiven Leitbranche unserer Region“, erklärt Andreas Meier.

Gut die Hälfte der Unternehmen berichtet von einem guten und ein Viertel von einem befriedigenden aktuellen Geschäftsgang. Die Life Sciences-Branche, insbesondere die Pharma, zeigt sich äußerst krisenresistent. Sie war, ist und bleibt ein stabilisierender Faktor für die regionale, aber auch für die nationale Wirtschaft.

Auch das Baugewerbe hält sich gut. Ein hoher Auftragsbestand anfangs 2020 und große laufende Infrastrukturbauprojekte – private und staatliche – haben die Arbeit nicht ausgehen lassen. Allerdings rechnet ein Drittel mit einem schlechteren Geschäftsgang im kommenden Halbjahr.

„Die MEM-Industrie sowie die übrigen Industrieunternehmen verzeichnen bessere Werte als noch im Sommer 2020. Zwei Drittel der Unternehmen sprechen von einem guten oder mindestens befriedigenden Geschäftsgang, was den Schluss einer leichten Erholung zulässt. Auch die Prognosen für das kommende Halbjahr lassen hoffen, dass sich diese positive Tendenz fortsetzt. Stimulierend wirkt dabei Asien. Dort ist die Pandemie größtenteils unter Kontrolle, die Wirtschaft zieht wieder an. Unsicher ist die Lage allerdings in der Logistik“, führt Meier weiter aus.

Tourismus und Hotellerie sind die großen Opfer

Die großen Opfer der Corona-Pandemie sind der Tourismus, die Gastronomie und Hotellerie sowie die Event-Branche. Gegen 90 Prozent der Betriebe sprechen von einem schlechten, zehn Prozent von einem unbefriedigenden Geschäftsgang. Dabei sind die Werte der Betriebe im Kanton Basel-Stadt schlechter als jene der Betriebe im Kanton Baselland. Für die nahe Zukunft besteht wenig Hoffnung auf Besserung. Über zwei Drittel der Branche rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Situation. Ebenfalls eine deutliche Verschlechterung des Geschäftsgangs im Vergleich zum Sommer 2020 verzeichnet der Einzelhandel.

Ein positives Stimmungsbild vermitteln die Finanz- und Versicherungsdienstleister. Die Branche ist auf Kurs. Ebenfalls gut hält sich die Immobilienwirtschaft. Rund die Hälfte der Unternehmen bewertet den aktuellen Geschäftsgang mit gut, teilt die Handelskammer mit.

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