Auf die Frage, warum er gerade „Alice“ zum Thema seines aktuellen Programms gemacht habe, meint Tai im anschließenden Künstlergespräch mit Burghof-Geschäftsführer Timo Sadovnik, dass in jedem von uns ein Wunderland schlummere.
Mit tänzerischen, szenischen und visuellen Überraschungen verwandelte das Tanzprojekt „Alice“ des taiwanischen Choreographen Po-Cheng Tai den gut gefüllten Burghof in ein Wunderland.
Auf die Frage, warum er gerade „Alice“ zum Thema seines aktuellen Programms gemacht habe, meint Tai im anschließenden Künstlergespräch mit Burghof-Geschäftsführer Timo Sadovnik, dass in jedem von uns ein Wunderland schlummere.
Auch seinen Tänzern lässt Tai in der Erarbeitungs- und Projektphase die Freiheit, Fantasie in Tanz zu übertragen. Frei nach dem abgewandelten Projekttitel „be dance“ – sei Tanz – lässt er seiner Compagnie die expressive Freiheit, sich in Bewegung und tänzerischen Interaktionen auszudrücken. Und auch er beweist im Gespräch in einer Abfolge von Bewegungen, wie sehr er selbst auch „Tanz“ ist. Das Publikum applaudiert begeistert.
1865 wird „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll in England erstmal veröffentlicht und oft auch zum Genre des literarischen Nonsens gezählt. Es wird aber schnell vom Kinderbuch zum Klassiker der Weltliteratur. Es inspiriert viele Genres des künstlerischen Schaffens.
Doch auch ohne Kenntnis der Geschichte von Alice ziehen Szenen, Projektionen und fulminant agierende Tänzer die Zuschauer wie in einem Sog in dieses Land der Wunder. Raum und Zeit lösen sich auf. Der Märzhase, mit als Federn gestalteten, schwingenden „Ohren“ auf einer paillettenbesetzten Helmmaske gerät mit der silberbehelmten „Grinsekatze“ in die unterirdischen Gänge der die Bühne füllenden Erdhügel. Kongenialer Solo-, Duo- und Gruppentanz wird fast schon berauschend begleitet von stimmig ornamentierenden Projektionen. Die Räume der Bühne wirken verschachtelt durch von oben hängende Stoffbahnen. Aus immer wieder neuen Schächten und Schichten erscheinen überraschend die Figuren, wie etwa der verrückte Hutmacher und der furchterregende, schwarz gekleidete Jabberwocky.
Grandiose Kostüme unterstützen das Tanzspektakel zwischen Ballett, Tai-Chi, KungFu und Folkloretanz. „Alice“ wird zum Augen- und Ohrengenuss mit einzigartigem Sound.
Viele wünschten sich, wie es eine Stimme im Künstlergespräch formulierte, dass B.Dance bald wiederkehre und mit neuen Tanzwelten das Publikum im Burghof begeistere. Bei dieser künstlerischen Qualität wäre es schön, wenn der Wunsch in Erfüllung ginge.