Beim Hexenzinken Gündenhausen „Güggeli“ satt, drei Tage lang

Ines Bode
Heißes Güggeli trifft scharfes Messer: Am Wochenende war knuspriger Festschmaus angesagt. Foto: Ines Bode

Heiß her ging es drei Tage lang rund um den Güggeli-Grill der Gündenhausener Hexen.

Die Frage „Seid ihr immer noch da oder schon wieder?“, hat beim Güggelifest durchaus seine Berechtigung – manch einer verbringt den ganzen Sonntag auf der Gündenhausener Festmeile.

Stammgäste, die dem dreitägigen Hock des Hexen-Zinkens seit Jahrzehnten die Treue halten, gebe es viele, berichtet Armin Stocker, einer der Hauptorganisatoren beim Hexenzinken. Sie kommen aus der Nachbarschaft, dem Stadtgebiet, den Ortsteilen und aus Maulburg.

Hochbetrieb nonstop

Zum Frühschoppen finde sich gern das männliche Familienoberhaupt ein, schildert Stocker ein typisches Prozedere. Zur Mittagsstunde folge die Gattin, je nachdem mit den Kindern. Oder die Oma mit Enkeln. Dann werde geschlemmt. Bis hin zur Kaffeezeit, denn das Güggelifest sei auch bekannt für die selbstgebackenen Kuchen: Die ein oder andere Bäckerin stehe im Ruf, den besten Kuchen seiner Art zu fabrizieren. „Die Kaffeestube ist unser zweites Standbein“, so Stocker.

Der Auftakt am verregneten Samstag verlief ruhiger – „aber der Sonntag, der brummt“: Zur frühen Abendstunde sind viele Tischreihen besetzt, und neue Gäste bereits im Anmarsch. Gar Schweizer Autos suchen Parkplätze.

Zinkenvogt Björn Post taucht in Arbeitskluft auf. Er habe sich umgezogen – nachdem die Honoratioren alle begrüßt seien, geht’s jetzt hinter den Kulissen weiter. Gemeint sind Stadträte, Vereinsvertreter und Bürgermeister Dirk Harscher. Letzterer habe den Zinkenchef mit den Worten verabschiedet: „Achtet darauf, dass nach der Montagssitzung noch genug Güggeli da sind.“ Der Handwerker-Montag sei der stärkste Tag, sind sich Stocker und Post einig. 40 bis 60 Portionen wandern mit einem Schlag in Betriebe ab. Auf 1200 Gramm bringe es manch Exemplar, normal seien bis 900 Gramm. Damit sei der Güggel größer und gleichzeitig günstiger als anderswo, weiß Stocker zu berichten: „Wir wollen familienfreundlich bleiben.“ Er wirft einen Blick in die Kühlstube hinterm Festplatz. 520 Hähnchen sind hier noch geparkt. Alle paar Minuten wandert eine Stiege ins Epizentrum, sprich zu den Holzkohlegrills. Gefüttert werden sie mit Buche: 1,5 Tonnen Holzkohle werden in einem Rutsch geordert.

Auch Nachwuchs packt an

Während des Gesprächs mit der Presse marschiert ein junge Helfer namens Willi eifrig hin und her und trägt leere Plastikkisten von drinnen nach draußen. Der Nachwuchs lernt hier, was Anpacken heißt. Die Männer am Grill und vorne am Tresen brauchen keine Hilfe. Jeder Handgriff sitzt. Ein neuer Spieß kommt an und wird ruckzuck zerlegt. Heißes Hähnchen trifft scharfes Messer. Sind „Güggeli to go“ bestellt, kommt die Eigenkonstruktion zum Einsatz. Die glutheißen Gockel rutschen direkt in die Tüte. Das sieht lustig aus, ist aber vor allem praktisch.

Vielen Mitstreitern gilt Dank: allen, die das Fest unterstützen, etwa der Auma- und Städtlizinken, oder jenen, die ihr Firmengelände überlassen. Und natürlich allen, die ein, zwei oder drei Güggeli verspeisen.

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