Immer wieder fragen Wissenschaftler bei den Hartmeyers an, Universitäten schlagen gemeinsame Projekte vor. Dabei haben die beiden selbst gar keine wissenschaftliche Laufbahn absolviert. Siegfried Hartmeyer hat Chemielaborant gelernt, war lange Zeit in der Schweiz als Cheflaborant in einer analytischen Abteilung tätig. Das analytische Denken, das er dabei gelernt habe, lasse sich auch sehr gut auf die Biologie anwenden, erklärt der Autodidakt in Sachen Pflanzenkunde.
Mit Minzöl gegen Ameisen
Obwohl fleischfressende Pflanzen auch nichttierische Proteinquellen, wie beispielsweise Tofu, verwerten können, haben sie gelernt, alles anzuziehen, was kriecht und fleucht. Dazu gehören auch Ameisen. Die Hartmeyers haben ihre ganz eigene Methode entwickelt, diesen Eindringlingen zu vermitteln, wo für sie die Grenze ist – nämlich an der Terrassentür.
Nachdem Experimente mit Lavendel und Essig nicht von Erfolg gekrönt waren, kam Pfefferminzöl zum Einsatz. Siegfried Hartmeyer saugte die Eindringlinge auf, ließ zwei tote Ameisen zurück und hat seither Ruhe. Das intensive Pfefferminzöl ist nun Warnung genug. Zwar könne man mit einer einzelnen Ameise nicht kommunizieren, sagt der fortgeschrittene Hobby-Biologe, die Schwarmintelligenz der Bodeninsekten jedoch begreife schnell. Die Hartmeyers haben mit den Krabblern einen Waffenstillstand ausgehandelt – und das ganz ohne Gift.