Der Entwurf des Architekturbüros K 9 Architekten überzeugte die Jury. Weitergeplant werde aber mit einem Geschoss weniger, heißt es. Foto: K 9 Architekten
Die Entwürfe werden ab Dienstag im Rathaus ausgestellt.
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Das Quartier nahe des Grenzübergangs Friedlingen, das von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) komplett neu überplant wird, umfasst unter anderem eine Zollhalle und eine Kindertagesstätte. Beim städtebaulichen Wettbewerb für dieses Projekt hatten fünf eingeladene Büros ihre Entwürfe eingereicht, wie die Stadtverwaltung jetzt mitgeteilt hat.
Das Preisgericht tagte vor kurzem im Weiler Rathaus. Sowohl in die Vorbereitung als auch in der Jury des Verfahrens sei die Stadtverwaltung Weil am Rhein eng eingebunden gewesen. Alle Entwürfe werden ab Dienstag, 25. Februar, im Rathaus-Foyer öffentlich ausgestellt, heißt es in einer Mitteilung.
„Hohe Qualität der Entwürfe“
Ehe der Vorsitzende des Preisgerichts, Fred Gresens (Bezirksvorsitzende der Architektenkammer Südbaden), mit dem Büro „K 9 Architekten“ aus Freiburg den Gewinner bekanntgab, würdigte das Preisgericht die sehr hohe Qualität der abgegebenen Entwürfe. So wurden drei dritte Preise, ein zweiter und ein erster Preis vergeben.
Die Bima will eine Fläche von insgesamt rund 9600 Quadratmetern in Weil am Rhein überplanen. Dort, wo heute vier Mehrfamilienhäuser, Garagenblöcke, eine Einstellhalle des Zolls samt Stellplätzen, ein kleines Bürogebäude mit Carport stehen und eine kleine städtische Fläche mit Gärten sowie ein Rad- und Fußweg angelegt ist, soll städtebaulich überzeugend zusätzlicher, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
Die bis zu siebenstöckigen Gebäude sind um einen zentralen Innenbereich herum gruppiert. Foto: K 9 Architekten
Halle und Bürogebäude werden auch im neu überplanten Quartier Platz finden, ebenso der Rad- und Fußweg. Zudem wird eine Kita samt attraktiven Außenspielflächen eingerichtet.
L-förmige Baukörper mit Gartenhof
Der städtebauliche Entwurf „Wohnungsneubau Zollstraße“ des Büros „K 9 Architekten“, so hält es das Protokoll der Jurysitzung fest, biete eine hohe Dichte, die sich auf zwei wohl proportionierte L-förmige Baukörper verteile. Zwischen diesen spanne sich ein angemessen großer und bepflanzter Gartenhof auf, der nach Ost-West ausgerichtet ist.
Sechs bis sieben Geschosse
Die Gebäudehöhe variiere zwischen sechs und sieben Geschossen, wodurch die Baukörper positiv aufgelockert würden. Der südliche Gebäudeteil dient als Schallschutz für den Gartenhof und die nördliche Bebauung. Die nach Süden, zum Schweizer Industriehafen hin orientierten Wohnungsgrundrisse seien geschickt um Schallschutzloggien angeordnet und die Schlafbereiche überwiegend zum ruhigen Innenraum hin ausgerichtet.
Das Wohnquartier, das neu bebaut werden soll, liegt in unmittelbarer Nähe des Rheinhafens. Foto: Beatrice Ehrlich
An der Zollstraße bilde der eingerückte Baukörper durch seine Ausprägung als Kopfbau einen angemessenen Vorbereich für Zoll und Grenzübergang sowie eine eindeutige Eingangssituation für Weil am Rhein, urteilt die Jury.
Zollhalle, Gewerbe- und Gastrofläche
Als Funktionen sind im Sockelbereich des Kopfbaus die Zollhalle, die Tiefgarageneinfahrt sowie nach Norden, zu einem kleinen öffentlichen Platz, Gewerbe und Gastrofläche angeordnet. Nördlich des Platzes sind öffentliche Stellplätze sowie Car-Sharing Stellplätze platziert. Die Obergeschosse des Kopfbaus sind zweigeteilt – nach Westen ausgerichtet befinden sich weitere Büroflächen. Nach Osten hin liegen Wohnungen, die sich zum ruhigen Innenhof öffnen.
Quartier wird autofrei erschlossen
Das restliche Quartier sei autofrei durch Fuß- und Radwege erschlossen, die Kita gut platziert und im gesamten Erdgeschoss des nördlichen Baukörpers untergebracht, führt die Jury weiter aus.
Die Häuser, die bisher dort stehen, stammen aus den 1930er, 1950er und 1960er-Jahren Foto: Beatrice Ehrlich
Die dazugehörige Freifläche liegt nach Süden hin ausgerichtet im großen, beruhigten Gartenhof. Der Innenhof ist um ein halbes Geschoss erhöht. Durch seine Lage und Zugänglichkeit über eine Freitreppe erhält der Gartenhof den Charakter eines geschützten, halböffentlichen Raums. Von der anderen Seite kommend ist der Gartenhof wegen des leicht ansteigenden Geländes barrierefrei erreichbar.
Hohe Dichte, kleiner Fußabdruck
Die Arbeit sei insgesamt ein gelungener Beitrag, der bei einer vergleichsweise hohen Dichte mit einem verhältnismäßig kleinen Fußabdruck auskomme. Der städtebauliche Entwurf überzeuge mit einer klaren Gebäudesetzung, die auf die heterogene Umgebung robust und passend reagiere, heißt es in dem Protokoll.
Man sei sich in der Jury einig gewesen, dass die durchgehend überragenden Qualitäten des Siegerentwurfs sämtlich erhalten bleiben, auch wenn die Bebauung durchgehend mit einem Geschoss weniger weitergeplant werde, informiert die Stadtverwaltung. Gleichzeitig werde dadurch die städtebauliche Abstufung zur nördlich anschließenden Bebauung optimiert.
Nächster Schritt: Bebauungsplan
Der Entwurf stellt somit ein stabiles Gerüst für die Weiterentwicklung dar, die im nächsten Schritt in einen Bebauungsplan münden soll.
Dieser Siegerentwurf und auch die vier anderen eingereichten Entwürfe werden ab dem 25. Februar im Foyer des Rathauses öffentlich ausgestellt. Interessierte Bürger haben die Möglichkeit, zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses die verschiedenen Ideen der Fachbüros genauer unter die Lupe zu nehmen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Eröffnet wird die bis 7. März dauernde Ausstellung im Beisein der Bima vor der Gemeinderatssitzung am Dienstag um 17.30 Uhr im Rathaus.
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