Binzen Arbeitseinsatz für ein Kleinod

Weiler Zeitung
Das schlagkräftige Team der „Einsatzkräfte“ aus Profis sowie Kindern und Jugendlichen am eingerüsteten „Rebhüsli“ am Schlattberg in Binzen Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Sanierung: Jugend-Arbeitskreis bringt Rebhüsli am Schlattberg wieder in Schuss / Einweihungsparty geplant

Da saß jeder Handgriff: Beim Arbeitseinsatz des „ak jugend Binzen“ (Arbeitskreis Jugend) zeigten nicht nur die beteiligten Erwachsenen, dass sie anpacken können, auch die Kinder und Jugendlichen halfen tatkräftig mit. Ort des Geschehens war das „Rebhüsli“ am Schlattberg in den Reben am Ortsrand von Binzen oberhalb der Verbindungsstraße in Richtung Fischingen.

Von Joachim Pinkawa

Binzen. Der „ak jugend“ hatte sich die Mithilfe bei der professionellen Sanierung des inzwischen ziemlich heruntergekommenen Kleinods vorgenommen. Das ehemalige „Bammerthüsli“ liegt, etwas versteckt durch Büsche und Bäume, am Hang zwischen Reben und einer Wiese mit Obstbäumen und bietet Wanderern und Spaziergängern als idyllisch gelegener Rastplatz auch eine grandiose Aussicht auf das Dreiländereck.

Allerdings war der Zustand im Laufe der vergangenen Jahre durch mangelnde Pflege und Vandalismus immer weniger einladend geworden. Dabei ist das historisch dokumentierte kleine Schutzhäuschen inzwischen denkmalgeschützt.

Fachmännisch begutachteten Thomas Umiger (Zimmerei) und Dirk Frey (Stuckateurmeister) Dach und Mauerwerk, während Forstwissenschaftler und Landwirt Frank Krumm seinen Unimog am Hang platzierte und Oliver Baumert den acht- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen die Abläufe und Arbeiten vermittelte. Kurzerhand bestieg ein Jugendlicher das Dach und begann mit dem Abdecken der Biberschwanz-Dachpfannen, die in einer Menschenkette von Hand zu Hand entweder als ganze Dachpfannen in einer Gitterbox, oder zerbrochen zur Entsorgung auf der Ladefläche des Unimog landeten.

Schlag auf Schlag wechselten die „Biberschwänze“ vom Dach über das Rundum-Gerüst die Hände und innerhalb knapp einer Stunde war das komplette Dach abgedeckt. Einzige Unterbrechung war das gemeinsame Bestaunen eines mumifizierten Marderskeletts, das auf dem Dachboden zum Vorschein kam.

Marode Dachlatten wurden weggerissen, so dass der noch intakte Dachstuhl am Ende komplett freigelegt war. Das nicht mehr gebrauchsfähige Inventar war zuvor schon aus der Hütte geräumt worden. Den „Bauschutt“ transportierte Frank Krumm mit einigen Kindern ab.

Auf der kleinen Wiese zwischen den Bäumen war bereits eine Plane ausgebreitet und ein Grill und Erfrischungsgetränke deuteten darauf hin, dass nach Abschluss der Arbeiten eine zünftige Stärkung und Erfrischung auf die fleißigen Helfer wartete.

Für das gemeinnützige Engagement der Kinder und Jugendlichen diente als Motivation nicht nur eine angekündigte „Einweihungsparty“, sondern auch die künftig wiederbelebte Aufenthaltsqualität für alle Nutzer.

„Wir hoffen auch darauf, dass durch die Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen und deren größere Wertschätzung durch die eigene Arbeit Vandalismusschäden eingedämmt werden“, erläuterten Baumert und Krumm übereinstimmend.

Zunächst müssen aber das Dach neu gedeckt, die Wände saniert und im Außenbereich Tisch und Sitzgelegenheiten wieder hergestellt werden. Die Voraussetzungen dafür hat der gemeinsame Arbeitseinsatz geschaffen, jetzt sind die „Profis“ am Zug.

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