Binzen Auch kritische Töne

(ag)

Gemeinderat: Thema Teilortsumfahrung.

Binzen - Mit einer Enthaltung (Baumert) hat der Gemeinderat Binzen der Teilortsumfahrung für Rümmingen zugestimmt. Man wollte „der Nachbargemeinde keine Steine in den Weg legen“, wie mehrfach betont wurde.

Eine Verkehrsuntersuchung zeigt zudem, dass Binzen keine großen Nachteile zu befürchten hätte, jedenfalls dann nicht, wenn die allseits bevorzugte Variante mit einem Halbanschluss an die Lörracher Straße realisiert wird.

Entlang der Hauptstraße würde sich der Verkehr gegenüber der Prognose für das Jahr 2030 ohne Ortsumfahrung sogar etwas verringern. Etwas mehr belastet wäre die Mühlenstraße, an deren Rümminger Ende ein Kreisverkehr entstehen soll. Nennenswert mehr Kraftfahrzeuge (neun Prozent) hätte lediglich die Binzener Straße (L 134) zu schultern, aber immer noch deutlich weniger als ohne Anschluss.

„Das ist eine Kreistagsentscheidung. Die Gemeinde ist nicht in der Position, über das Gesamtprojekt zu entscheiden“, darauf hatte Bürgermeister Andreas Schneucker eingangs hingewiesen. Und so ging es denn zunächst auch nur um die „Betroffenheiten“ der Gemeinde Binzen.

Dazu zählen die 110 Meter auf Binzener Gemarkung, die für die Ortsumfahrung gebraucht werden. Hier ist mit dem Höllweg ein Feldweg betroffen, für den Ersatz geschaffen werden muss.

Unmittelbar betroffen ist auch der Binzener Aussiedlerhof der Familie Bürgin. Die Familie hat aber keine Bedenken gegen die Ortsumfahrung, sofern keines ihrer Grundstücke dafür benötigt wird. Diesem Wunsch, so der Beschluss, soll nun Rechnung getragen werden.

Kritik an der Gesamtmaßnahme kam dann aber doch: „Wir reden hier von einem zweistelligen Millionenbetrag“, äußerte sich Oliver Baumert und stellte die Frage, wie viele Personen davon eigentlich profitieren würden. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis dürfe man schon mal in Frage stellen, fand er.

Baumert wies außerdem darauf hin, dass neue Straßen immer auch Verkehr anziehen würden. Auch schmeckte ihm der große Flächenverbrauch genauso wenig wie seinem Ratskollegen Rainer Stöcklin, der von 130 Qua-dratmetern sprach, die da zubetoniert würden. Walter Huber bemerkte, dass vermutlich auch mit mehr Lkw-Verkehr zu rechnen sei, der über die Lucke abkürze.

„Die Teilortsumfahrung sollte gebaut werden“, fand Jutta Städtler mit Blick auf den vielen Verkehr und eine gefährliche Situation für Radfahrer in Rümmingen. Als Vorteil hob sie hervor, dass der Verkehr aus Richtung Schallbach gar nicht mehr durch den Ort fahren müsste.

Baumert hofft dagegen auf eine andere Entscheidung auf höheren Ebenen. Der Kreistag wird am Mittwoch wahrscheinlich zustimmen.

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