Gemeinderat: Patenschaften angeregt
Binzen (ads). In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats kam neben dem Lärmaktionsplan (wir berichteten) auch die Idee auf, Baumpatenschaften anzubieten. Damit könne die Gemeinde dazu beitragen, dass Bäume auf Ackerflächen nicht abgeholzt würden, sondern dass Bürger für einen bestimmten Betrag die Patenschaft für sie übernehmen können.
Hintergrund ist der Umstand, dass es für Landwirte Fördergelder aus dem Agrarhaushalt der Europäischen Union (EU) für Ackerflächen gibt. Steht auf einem Acker aber ein Baum, dann wird für den sogenannten Kronenbereich keine Förderung zugesprochen, wodurch den Landwirten Gelder durch die Lappen gehen. Aus der Mitte des Gemeinderats kam hierzu der Vorschlag, dass die Gemeinde Binzen einen Vertrag mit den Landwirten abschließen könnten, wodurch die Bäume erhalten bleiben und den Landwirten als Bewirtschaftern der Ackerflächen dennoch kein finanzieller Nachteil entsteht.
Stürme hinterlassen Spuren
Hinzu kommt, dass viele vereinzelt auf Äckern stehende Bäume durch die Stürme der vergangenen Wochen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, was auch Fotografien belegten. Da die Landwirte keine Baumpfleger seien, würde hier oftmals auch nichts unternommen.
Als „absurde Fehlentwicklung“ bezeichnete einer der Gemeinderäte den Umstand, dass Flächen mit Baumbestand nicht von der EU gefördert werden, obwohl die Fläche nicht für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten genutzt werden kann. „Das ist wie in einer Werkstatt, in der fünf Prozent der Fläche nicht genutzt werden kann“, hieß es hierzu.
Bürgermeister Andreas Schneucker sagte zu, dass die Gemeinde die genaue Zahl der betroffenen Bäume und auch die Orte, an denen diese stehen, ermitteln und dann das mögliche weitere Vorgehen abklären werde.
