Binzen Baumbestand hat massiv abgenommen

Adrian Steineck
In Binzen soll der Baumbestand erhalten, nicht gefällt werden (Symbolfoto). Foto: Weiler Zeitung

Landschaft: In Binzen soll laut dem Gemeinderat ein Konzept zum Erhalt entstehen

Binzen - Um den Erhalt des Baumbestands in Binzen ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Bis zum Sommer soll ein Konzept erarbeitet werden, mit dem landschaftsprägende Bäume gerettet werden können.

Während es in Binzen heute nur noch knapp 200 große landschaftsprägende Obst- und Nussbäume gibt, waren es in den 1970er-Jahren noch zehnmal so viele. Mitverantwortlich dafür, so hieß es in der Gemeinderatssitzung, sei die Europäische Union (EU), die mit falscher Subventionspolitik die Bauern dazu verleite, solche Bäume zu fällen.

Die Anregung, die Gemeinderat Frank Krumm (Bürgerliste Binzen) in der Sitzung vom März an die Verwaltung gestellt hatte, war die, dass die Gemeinde Binzen den Bauern EU-Subventionen ersetzen soll, die diesen wegen der Bäume entgehen (wir berichteten). Sachbearbeiterin Simone Kammerer hat die Bäume nun auf aktuellen Luftbildern gezählt und so den derzeitigen Bestand von knapp 200 ermittelt.

Subventionen der EU

Bürgermeister Andreas Schneucker erläuterte hierzu, dass die EU seiner Meinung nach das Sterben der Bäume mit ihrer Subventionspolitik fördere. Denn wenn ein Landwirt Bäume auf seinem Feld stehen hat, entgeht ihm bares Geld, wie Schneucker darlegte. So bekomme ein Landwirt für seine bewirtschaftete Fläche zusätzlich zum Marktpreis für Mais oder Weizen EU-Subventionen von 250 Euro pro Hektar. Bewirtschafte er die Fläche unter einem Baum nicht, bekomme er auch keine Subventionen für dieses Stück. Wollte die Gemeinde den Landwirten die entgangenen Subventionen ersetzen, würde dies bei fünf verlorenen Quadratmetern laut Schneucker zwölf Cent ausmachen.

Noch keine Detailfragen

Diese Subventionspolitik bringt es mit sich, dass immer wieder alte, landschaftsprägende Bäume, die am Rand oder mitten auf Feldern stehen, gefällt werden oder sterben. Letzteres unter anderem auch, wie es hieß, weil Bauern dicht an ihren Stamm heran pflügen und damit die Wurzeln beschädigen.

Konkrete Lösungsansätze wurden in der Gemeinderatssitzung noch nicht besprochen. Das liegt nicht zuletzt auch an der derzeitigen Corona-Krise und deren finanziellen Auswirkungen.

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