Binzen Bedarf in Zeiten der Krise decken

Weiler Zeitung

Lions-Club: Firma Hieber verkauft 20 000 FFP2-Masken an die Lions-Bewegung / In Bezirken Gutes tun

Eine Überraschung gab es jüngst für den Lions Club Schliengen: Karsten Pabst, Geschäftsführer der Hieber-Lebensmittelmärkte mit Sitz in Binzen, stellte 20 000 FFP2-Masken, die dem Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus dienen, kostengünstig der Lions-Bewegung zur Verfügung.

Von Adrian Steineck

Binzen. Was die Hintergründe dieser Aktion sind und wie die Firma Hieber ihre Mitarbeiter schützt, darüber hat unsere Zeitung mit Karsten Pabst gesprochen.

Frage: Herr Pabst, wie kam es zu Ihrer Aktion, 20 000 FFP2-Masken an die Lions-Bewegung weiterzugeben?

Ende Februar haben wir bei Hieber bereits mit ähnlichen Zuständen gerechnet, wie wir sie aufgrund der Corona-Pandemie in Italien erleben mussten. Daher haben die Lebensmittelmarktketten Edeka und Hieber beschlossen, frühzeitig vorzusorgen. Ich habe 20 000 FFP2-Masken bestellt. Die Lieferzeit für die Masken betrug übrigens bereits Ende Februar sechs Wochen. Als sich herausstellte, dass die FFP2-Masken zum Schutz unserer Mitarbeiter nicht notwendig sind, haben wir beschlossen, dass wir alles, was für den medizinischen Einsatz wichtig ist, an die betreffenden Stellen weitergeben.

Frage: Wie kamen Sie auf die Lions-Bewegung?

Zunächst habe ich mit Armin Müller, dem Geschäftsführer der Kreiskliniken Lörrach, gesprochen. An den Kreiskliniken werden 3000 Schutzmasken wöchentlich gebraucht. Er hat einen Teil der Masken zu einem günstigen Preis abgenommen. Da ich selbst Mitglied des Lions-Clubs Schliengen bin, habe ich dann Kontakt mit Günther Effinger, den Lions-Distrikt-Governor, aufgenommen und gemeinsam mit ihm veranlasst, dass die Masken günstig allen deutschen Lions-Clubs angeboten werden. Der Lions Club Schliengen selbst hat mehr als 1000 der FFP2-Masken ergattert.

Frage: Wie wurden diese dann weiterverteilt?

Jeder Lions-Club hat geschaut, was er in seinem Bezirk damit Gutes tun kann. Der Lions-Club Schliengen hat die beiden Pflegeheime in Kandern, das Luise-Klaiber-Haus und den Wohnpark an der Kander, sowie das Pflegeheim Schloss Rheinweiler mit den Masken ausgestattet. Auch nach Weil am Rhein sind welche gegangen. Finanziert wurde die Aktion durch die Lions.

Frage: Wie groß ist der Bedarf an den Pflegeheimen in der Region?

Die Lions haben an Ostern unter Einhaltung der entsprechenden Corona-Auflagen an den Seniorenheimen Osterhasen verteilt und haben dann gemerkt, dass an vielen Heimen Mundschutze Mangelware sind.

Frage: Als Lebensmittelhändler hatten die Hieber-Märkte ja seit Beginn der Corona-Krise durchgehend geöffnet. Für Ihre Mitarbeiter heißt das auch, dass sie zwangsläufig in Kontakt mit Menschen kommen. Was tut Hieber zum Schutz der Mitarbeiter?

Wir haben schon frühzeitig Plexiglasscheiben eingezogen, welche die Mitarbeiter an der Kasse und umgekehrt natürlich auch die Kunden schützen. Zudem verfügt jeder Mitarbeiter über zwei Mundschutze, die in einer Behindertenwerkstatt und einem Textilunternehmen aus der Region gefertigt wurden.

Frage: Gibt es bei Ihnen auch Mundschutze zu kaufen?

Ja. Allerdings setzen wir uns dafür ein, dass medizinisch hilfreiche FFP2-Masken auch dem medizinischen Personal zur Verfügung stehen sollen. Wir verkaufen Mundschutze aus Stoff, die als Tröpfchenschutz verhindern, dass andere Menschen angesteckt werden.

ist geschäftsführender Gesellschafter bei der Firma Hieber. Hieber’s Frische Center ist eine zur Edeka Südwest gehörende regionale Einzelhandelskette mit Märkten unter anderem in Kandern, Weil am Rhein, Rheinfelden und Lörrach.

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