Binzen Binzen bald nicht mehr schuldenfrei

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Kreditaufnahme über vier Millionen Euro zur Vorfinanzierung der neuen Sportplätze geplant

Die Konditionen sind ausgesprochen günstig, und es gibt auch einen Plan zur späteren Gegenfinanzierung: Dennoch stellt das Vorhaben der Gemeinde, im kommenden Haushaltsjahr einen Kredit über vier Millionen Euro aufzunehmen, eine Zäsur für das bisher schuldenfreie Binzen dar. Der Beschluss wurde vom Gemeinderat einstimmig mitgetragen.

Von Alexandra Günzschel

Binzen. Benötigt wird der Kredit vor allem, um mit der Verlegung des Sportplatzgeländes beginnen zu können. Ein Großprojekt, dessen Gesamtkosten derzeit auf sieben Millionen Euro geschätzt werden. Darin enthalten sind zum Beispiel auch die Kosten für den bereits finanzierten Grundstückserwerb. Der restliche Betrag kann über Rücklagen finanziert werden. Ende 2018 sollen 2,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Sportplatzareal soll Ende 2019 einsatzbereit sein

Spätestens in zwei Jahren soll das Sportplatzgelände soweit fertiggestellt sein, dass der TuS Binzen komplett dorthin umziehen kann. Im Bereich der alten Sportplätze wird dann ein großes Areal für Wohnbebauung frei. 140 Wohnungen sollen dort entstehen. Mit der Vermarktung der Grundstücke will die Gemeinde den nun benötigten Kredit gegenfinanzieren.

„Gerade in Zeiten großer Wohnungsnachfrage wird Mietwohnungsbau zu einer Entlastung der Situation führen“, merkte dazu Bürgermeister Andreas Schneucker in seiner Haushaltsrede an. „Wir investieren in die Zukunft, in zeitgemäße Flächen und den Mietwohnungsbau“, laute sein Fazit zu diesem ungewöhnlichen Haushaltsjahr.

In einem wesentlichen Teil seiner Rede hob Schneucker zudem das Leistungsspektrum der Gemeinde hervor. So liege Binzen bei allen kommunalen Steuern und Abgaben am unteren Ende im Landkreis-Vergleich.

Die Ganztagsbetreuung von Kindern vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr, täglich von 7.15 bis 17.15 Uhr, werde von der Gemeinde jährlich mit 810 000 Euro bezuschusst. Ein Betrag der sich durch gestiegene Löhne der Erzieher noch erhöhen wird, wie Schneucker ausführte, obgleich er auch betonte, dass er sich für die Erzieher freue. Geplant ist deshalb nun eine mehrstufige Beitragserhöhung, um in drei Jahren auf den vom Gemeindetag empfohlenen Deckungsgrad durch die Eltern zu kommen (wir berichten noch ausführlich).

Der Bürgermeister betonte außerdem, dass die „gute Vereinsförderung“ beibehalten werde. Dazu gehören diverse Zuschüsse sowie Räume, die den Vereinen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Die guten Kreditkonditionen wolle man auch dazu nutzen, das Rathausareal aufzuwerten. Eine Million Euro wurde dafür im Haushalt veranschlagt. Darüber hinaus sah Schneucker für die kommenden Jahre lediglich noch Spielraum für den Erhalt der Infrastruktur.

Um den Kredit am Ende der Laufzeit in zehn Jahren komplett zurückzahlen zu können, sollen nun jährlich 500 000 Euro der Sonderrücklage zugeführt werden. Auch dieses Vorgehen war Teil des einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses.

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