Binzen Binzen bekommt überzeugende Lösung

Christoph Schennen
Die Alte Scheune wird frühestens am Jahresende abgebrochen. Foto: Christoph Schennen

Der Gemeinderat Binzen hat einstimmig der Objektplanung „Koppengasse 32“ zugestimmt. Dort entstehen ab 2025 ein Mehrfamilienhaus und drei Maisonette-Häuser. Die Experten zeigen sich selbst angetan von der Qualität des Entwurfs.

Klaus Wehrle (RegioWerk) hat im Gemeinderat die aktualisierte Entwurfsplanung für die Bauvorhaben an der Koppengasse 32 vorgestellt. Die Planung für das Areal wurde vor einigen Monaten im Gemeinderat vorgestellt. Es gab eine Infoveranstaltung für Bürger zu dem Projekt und der Sachstand wurde beim Neujahrsrundgang durch das Dorf ebenfalls erläutert (wir berichteten).

Im von den Straßen „Koppengasse“, „Schallbacher Weg“ und „Steinbrunnenmatten“ eingerahmten Baugrundstück entsteht demnächst ein winkelförmiges, dreigeschossiges Mehrfamilienhaus (MFH) mit acht barrierefrei erschlossenen Wohnungen. Direkt daneben werden drei Maisonettehäuser errichtet. Alle Objekte sind Eigentumswohnungen.

Im April und Mai hat der aus drei Architekten, Bürgermeister Andreas Schneucker und Stadtplaner Stephan Kahl bestehende Gestaltungsbeirat neue Verbesserungen erarbeitet. Wehrle teilte mit, dass der an der Nordfassade geplante Laubengang des Achtfamilienhauses entfällt. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über einen inneren Hausflur.

Das Gebäude wurde um einen Meter zum Steinbrunnenmatten verschoben, das Maisonette-Gebäude ist an der Rückseite bündig auf das benachbarte Wohngebäude ausgerichtet worden. Dadurch ist der Innenhof größer geworden. Als gewinnbringend für die Aufenthaltsqualität betrachtet Wehrle die Begrünung und die naturnah ausgeformte Abtreppung des vorhandenen Geländesprungs. Teile der Außenwände sind aus Holz, in anderen Wandbereichen wurde die Holzkonstruktion durch Stahlbeton- und Mauerwerksbau mit Putzfassade ersetzt.

Drei Stellplätze mehr in Tiefgarage

„Bauen mit Holz ist teurer als massiv zu bauen“, so Wehrle. Im Nachgang zur Sitzung teilt Wehrle mit: „Im Schnitt über alle elf Einheiten liegen wir bei zirka 5100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jeweils zuzüglich Parkierung. Wir wollen aber nicht deutlich darüber kommen, deswegen die Abkehr vom reinen Holzbau.“ Die Maisonette kosten rund 4250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Das Interesse an den Wohnungen ist laut Wehrle hoch. „Wir haben bereits Reservierungen. Weitere Interessenten beschäftigen sich gerade mit der Finanzierung.“

Die Maisonette-Gebäude entstehen auf dem Areal, wo derzeit noch die Scheune steht. „Ihre Dachkonstruktion ist nicht mehr tragfähig“, sagte Wehrle. Die Tiefgarage ist um drei Stellplätze erweitert worden, was zur Folge hat, dass es vor und hinter den Maisonette-Wohnungen grüner wird. Im östlichen Teil am Steinbrunnenmatten ist ein weiteres Baufeld für ein zweigeschossiges Einzelhaus festgelegt, das von einem privaten Bauherren ausgeführt wird.

Oliver Baumert sprach die steile Neigung des Satteldachs (35 bis 50 Grad) des MFHs an. Wehrle antwortete ihm: „Es nimmt historische Dachformen auf, die es im Gebiet gibt.“ Auch den Vorplatz (hier ist ein von einer Mauer und einer Hecke umgebener Spielplatz vorgesehen) könnte Baumert sich anders als geplant vorstellen.

Neuer Bebauungsplan wird aufgestellt

Einstimmig wurde dann entschieden, der Objektplanung „Koppengasse 32“ zuzustimmen. Der Bauantrag kann eingereicht und die Voraussetzungen zum Abschluss des Grundstücksvertrags (Vetragspartner sind RegioWerk und die Gemeinde Binzen) sind erfüllt. Über den Vorplatz findet nochmals ein Gespräch mit interessierten Gemeinderäten statt. Stefan Läufer, Geschäftsführer von fsp.Stadtplanung (Freiburg), stellte die weiteren Verfahrensschritte vor. Binzen bekomme eine „tolle Lösung für den Standort“. Stadtplaner Stephan Kahl stimmte ihm zu: „Heute ist ein guter Tag für die Ortsentwicklung in Binzen.“

fsp.Stadtplanung stellt den Bebauungsplan auf und führt das Verfahren durch. Für das Plangebiet wird der Bebauungsplan „Koppengasse/Schallbacher Weg“ aufgestellt. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu.

Läufer sagte, der Satzungsbeschluss und die Rechtskraft des Bebauungsplans sollen bis Jahresende erreicht werden. Geplant ist, die Scheune etwa Ende 2024 abzubrechen und danach mit den Neubauten zu beginnen.

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