Binzen Binzen zum Königreich erhoben

Joachim Pinkawa

Zunftabend: „Binzemer Thonnerknaben“ feiern Entdeckung der Mauerüberreste in der Schlossgasse.

Binzen - „Es chunnt alles emol ans Licht!“ Das diesjährige Motto des Zunftabends der „Binzemer Thonnerknaben“ in der Binzener Gemeindehalle zog sich wie ein roter Faden durch das Bühnenprogramm.

Den Bezug dazu stellten die Akteure gleich zum Auftakt her: Das bereits mystische Binzener Schloss, dessen Mauerüberreste beim Aushub für ein privates Bauvorhaben an der Schlossgasse in Binzen zum Vorschein kamen, beherrschte thematisch den Abend.

Die Unterhaltungs-Band „The Nightshadows“ und Oberzunftmeister Oliver Müller begrüßten das zahlreich und bunt verkleidet erschienene Publikum und übergaben für weitere Grabungsarbeiten zum Schlossfund die Bühne vier Bauarbeitern (Hans Krebs, Harald Ohm, Anna Krebs und Fiona Rebe Rebetez), die die Ausgrabungsarbeiten humoristisch auf die Schippe und unter die Spitzhacke nahmen. „Wir haben ein Schloss, das an der Kander liegt“ sangen eindringlich Anna Krebs und Fiona Rebetez als Gesangs-Duo auf der Melodie von „Ich bau dir ein Schloss“ und brachten den Saal zum Schunkeln.

Die Regentschaft auf der Bühne übernahmen anschließend passend zum Schloss als Binzens König Bernd Netzlaff und sein Hofnarr Margrit Krebs. König und Hofnarr, und besonders das Publikum, kamen dann in den Genuss des „Schloss-Balletts". Akteure aller Cliquen, komplett schwarz gekleidet und vor schwarzem Hintergrund im abgedunkelten Saal, tanzten mit vor den Körpern angehefteten weiß unter Schwarzlicht leuchtenden „Flamingos“ – das erzeugte je nach Bewegungsart auch Lachsalven.

„Es chunnt alles emol ans Licht!“

Die „Gmeipolitik“ in Binzen präsentierten Hans Krebs und Harald Ohm anschließend witzig getreu dem Motto „Es chunnt alles emol ans Licht!“. Die Frage nach der erneuten Wählbarkeit von Gemeinderäten stellten sie in närrischer Manier in den Zusammenhang mit der ökologischen Wiederverwertung von Flaschen. Angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen ergänzten Bernd und Jana Itzin mit einer Vorstellung der amtierenden Gemeinderäte als die „Glorreichen Zwölf“ das Thema und konzentrierten sich dabei auf die lustigsten Charakteristika. Für „de Andi“, Bürgermeister Andreas Schneucker, ertönte Tina Turners „Simply the Best“, eine Einschätzung, die mit johlendem Applaus des Publikums quittiert wurde.

Nach der Pause, mit Gelegenheiten sich kulinarisch zu stärken, eröffnete der Männertanz „Die Opas“ aus Akteuren aller Cliquen und ohne altersmäßige Einschränkung das Bühnengeschehen. König und Hofnarr zeigten sich beeindruckt, schickten die „Tafel der ritterlichen Opas“ aber „ab unters Sauerstoffzelt“!

Der „Eine vom Dorf“ (Bernd Netzlaff) mit Klatsch und Tratsch, „Die Burgfräulein“ mit einem Tanz zu „Je ne parle pas francaise“ (Namika) und das Einstellungsgespräch des künftigen „Schlosswächters“ (Dietmar Weiss) trugen zur fortgesetzten Erheiterung des Publikums ebenso maßgeblich bei, wie der bereits traditionelle und deftige Auftritt von „Dumm und Dabbig“ (Hans und Kathrin Probst).

Die Audienz von König Bernd und seinem Hofnarr für die Bürger und ihre Forderungen ergab im Ergebnis jeweils als Antwort: „Wir werden dein Anliegen wohlwollend überdenken“, während die Schriftform des Anliegens jeweils vom Hofnarr zerknüllt im Hintergrund landete. „König vo Binze is a geile Job“, stellte Bernd Netzlaff abschließend fest und die Sängerinnen Anna Krebs und Fiona Rebetez heizten mit „HaLaPaLu“ („Hodi-Jodi-Jodi-Jeh“ von Andreas Gabalier) und „1000 Träume weit“) dem Saal zum Übergang auf die Tanzparty mit „The Nightshadows“ nochmals richtig ein.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading