Binzen Da musste schnell ein zweiter Baum her

(os)
Die Mitglieder der Narrenzunft „Binzemer Thonnerknaben“ unter der Leitung von Oberzunftmeister Oliver Müller (rechts) vor dem Aufrichten des Narrenbaums 2019. Foto: Ralph Lacher

Narrenbaumstellen: Straßenfasnacht in Binzen eröffnet. Ärger mit der Baumspitze.

Binzen - „S’chunt alles emol ans Licht“ heißt das Binzener Fasnachtsmotto. So war es auch beim Auftakt für die Straßenfasnacht, dem Narrenbaumstellen. Ans (Abend-)Licht kam dabei nämlich die Tatsache, dass das Einschlagen des Baums in diesem Jahr eine holprige Sache war.

„Mir hän dä Baum nümmi mit Schnitzbändern verziere chönne, un au für ä Z’Vieri hät’s nit glängt“, sagte ein angestrengt wirkender Zunftmeister Dietmar Weiss. Er hatte für den Kraftakt schaffige Binzener Thonnerknaben erst am späten Sanstagvormittag in den Wald bei Holzen chauffiert. Dort hatte man den von der „La-Diva“-Wirtin Sakine Sahin gesponserten Baum zügig gefällt. Doch kaum traf die Baumspitze, der Dolder, auf den Waldboden, brach er ab.

„Ä Narrebaum z’Binze ohni Dolder – des goht gar nit“, erklärte Weiss. Deshalb habe man kurzerhand eine zweite Tanne eingeschlagen – da war es schon nach 16 Uhr und da schon für 17 Uhr das Zeremoniell terminiert war, ging es ohne Zierarbeiten und ohne Imbiss zurück in die Heimat.

Gerade noch rechtzeitig wurde das gute Stück zum Rathausplatz gebracht, wo der Garten- und Landschaftsbauer Thorsten Stücklin mit schwerem Gerät dafür sorgte, dass der Oberzunftmeister bald darauf die Eröffnung der Binzener Straßenfasnacht verkünden konnte. Mit dabei waren die Mitglieder der örtlichen Cliquen und die Zunftmeister in neuem Gewand – einzig der junge Oberzunftmeister und sein Stellvertreter waren aufgrund der geschilderten Umstände in Arbeitskleidung erschienen.

Ehren-Oberzunftmeister Markus Breitenfellner erinnerte am Rande des Zeremoniells an die Geschichte der Narretei in Binzen. 1976 gründeten er und einige fasnachtsbegeisterte Binzener die Narrenzunft, die 1993 in „Narrenzunft Binzemer Thonnerknaben“ umbenannt wurde. Das deshalb, weil man damals an einem alten Gesims in der Koppengasse das Emblem der „Thonner-knaben“ entdeckt hatte. Vor 26 Jahren traten die Binzener auch dem „Verband Oberrheinischer Narrenzünfte“ (VON) bei.

Breitenfellner erinnerte daran, dass unter seiner Leitung bis 2001 die Binzener Nachtumzüge veranstaltet wurden. Dann aber zwangen hohe Sicherheitsauflagen dazu, das stets von Tausenden von Zuschauern besuchte Spektakel vom närrischen Terminkalender zu streichen. Mit dem Sonntagsumzug habe man aber einen mehr als adäquaten Ersatz gefunden. Dieses Jahr findet er am 24. Februar ab 13.30 Uhr statt. Erwartet werden 110 Cliquen und mehr als 2200 Hästräger.

Auch Saalfasnacht

Aber auch die Saalfasnacht kommt in Binzen nicht zu kurz. Am Samstag, 16. Januar, findet der Zunftabend 2019 statt. Karten gibt es bei Toto-Lotto-Barlic, Second-Hand Mode A und A, den Mitgliedern der Narrenzunft und an der Abendkasse. Auch die aktuelle Fasnachtsplakette kann an den genannten Stellen erworben werden.

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