Binzen Das ideale Zusammenleben im Blick

Joachim Pinkawa

Zukunfstwerkstatt: Auftaktveranstaltung zur Verbesserung der Integrationsarbeit im Vorderen Kandertal.

Vorderes Kandertal - Unter dem Motto „Zukunftswerkstatt – Wir schaffen das, Integration geht nur gemeinsam“ waren alle Akteure aus Wirtschaft, Verbänden, Vereinen, politischen Gremien und Verwaltung, Ehrenamtliche sowie die Einwohner aus dem Vorderen Kandertal zur aktiven Beteiligung eingeladen.

Rund 70 Interessierte waren in die Binzener Halle gekommen, unter ihnen Rümmingens Bürgermeisterin Daniela Meier und Wittlingens Bürgermeister Michael Herr. Schirmherr war Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker.

Im Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal leben zurzeit 140 Flüchtlinge, die Unterstützung benötigen. Die Integration dieser Menschen stellt eine große Aufgabe für die Verbandsgemeinden Binzen, Eimeldingen, Fischingen, Rümmingen, Schallbach und Wittlingen dar. „Integration durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ heißt das Programm, für das die Führungsakademie Baden-Württemberg die Prozessbegleitung übernommen hat.

Thomas Uhlendahl und Marina Leibfried von der Führungsakademie formulierten das Ziel „einer gemeinsam erarbeiteten ganzheitlichen Integrationsstrategie“. Unter Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen, einschließlich Flüchtlingen und Migranten, sollen „tragfähige und kontinuierliche Beteiligungs- und Arbeitsstrukturen“ entwickelt werden.

Zunächst wurde der Film „Momondo – The DNA-Journey“ gezeigt, der die vielschichtige, vermischte und doch gemeinsame Abstammung von Menschen unterschiedlicher Herkunft in einem Experiment unter Beweis stellt.

Schließlich ging es in die gemeinsamen Arbeitsphasen. Die Themenfelder Sprache und Bildung, Integration in den Arbeitsmarkt, Wohnen und Mobilität, Vereinsleben und bürgerschaftliches Engagement, Alltag und Regeln in Deutschland, Ängste und Ressentiments, kulturelle Identität und Rollen- und Familienbilder sowie Kommunikation zwischen Institutionen und Behörden wurden von allen Teilnehmern anhand von farbigen Stichwortkarten beschrieben und beurteilt. Die diversen Thementafeln füllten sich zügig mit rosa und grünen Karten.

Nachdem zu jedem der Themenfelder jeweils ein Gruppenrepräsentant kurze Erläuterungen zu den aufgeworfenen Problemen und positiven Erfahrungen abgegeben hatte, wurden die Karten neu gemischt, und das Thema von einer anderen Gruppe bearbeitet.

„Wie sieht das ideale Zusammenleben im Vorderen Kandertal im Jahr 2030 aus?“ lautete die jeweils themenbezogene Kardinalsfrage. Kreativ, gedanklich frei schwebend, aber ohne Realitätsverlust wurde unter Einbeziehung vorhandener Gegebenheiten diskutiert, abgewägt und entwickelt. Toleranz und gegenseitige Akzeptanz trotz unterschiedlicher Sicht- und Handlungsweisen waren als übergeordnete Leitsätze wegweisend. Es gab aber auch kritische Anmerkungen, etwa zur Verbesserung des Zusammenwirkens von ehrenamtlicher und hauptamtlicher Arbeit, auch interkommunal.

„Eine großartige Arbeit und tolle Ergebnisse“, urteilten Uhlendahl und Schneucker über den Abend. Die Ergebnisse werden von der Führungsakademie jetzt ausgewertet, festgehalten und zunächst in der Strategiewerkstatt der Begleitgruppe am 12. Februar verarbeitet sowie auf der Homepage des GVV veröffentlicht.

Die Teilnehmer und andere Interessierte wurden zur Weiterarbeit eingeladen, die in Workshops am 25. März und am 10. Mai (jeweils von 18 bis 21 Uhr) fortgesetzt wird. Das abschließende Ergebnis des Projekts wird in der für den 8. November vorgesehenen Abschlussveranstaltung präsentiert.

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