Binzen Das lange Warten hat sich gelohnt

Alexandra Günzschel
Probestehen am neuen Unterstand: (von links) Jürgen Jehnisch (Metallbau), Alice Bucher (Schreinerin), Andreas Schneucker (Bürgermeister), Marco Jansen (Architekt) sowie die Gemeinderäte Rainer Stöcklin und Walter Huber. Foto: Alexandra Günzschel

Buswartehäuschen: Zumindest in einer Fahrtrichtung stehen die Fahrgäste jetzt nicht mehr im Regen.

Binzen - Ganz fertig ist das Buswartehäuschen zwar noch nicht. Doch Fahrgäste, die vom Binzener Gewerbegebiet am Dreispitz in Richtung Binzen fahren wollen, müssen jetzt zumindest nicht mehr im Regen stehen. Dieser Umstand war den Verantwortlichen gestern einen Pressetermin wert. Immerhin ist es ein besonderer Unterstand, der hier entstanden ist.

Regionaler Touch

Innenarchitekt Marco Jansen hat die Buswartehäuschen mit regionalem Touch entworfen. Drei Standorte sind dafür vorgesehen. Priorität hatte das Gewerbegebiet, weil es hier bisher für die Fahrgäste gar keine Möglichkeit gab, sich unterzustellen.

Noch fehlt zwar das spezielle Sicherheitsglas mit lokalem Dreispitz-Motiv. Doch auch so ist bereits zu erkennen, dass man es hier nicht mit einem Buswartehäuschen „von der Stange“ zu tun hat, wie es Bürgermeister Andreas Schneucker ausdrückt.

Nicht von der Stange

Am linken Rand ist in das gebogene Blech ein Rebenmuster eingestanzt, das Wartenden Schutz bietet, aber auch die Durchsicht nach außen ermöglicht. Und wer sich langweilt, soll sich dort bald mittels eines QR-Codes über die Geschichte von Binzen schlau machen können.

Restbestände eines Fachwerkhauses

Platz nehmen können die Fahrgäste auf alten Eichenbalken, denen man ihre Geschichte noch ansieht und auch ansehen soll. Gemeinderat Frank Krumm hat sie aus den Restbeständen eines Fachwerkhauses im Ort gesichert. Sitztauglich gemacht wurden sie von Schreinermeisterin Alice Bucher. Vor allem hat sie die Länge der drei Balken angepasst, sie von Nägeln und anderen Eisenteilen befreit und sie von Hand gehobelt und geölt.

Mitgeholfen hat darüber hinaus der Bauhof, der sich um das Fundament gekümmert hat. Angefertigt wurden die Unterstände von der Firma Jehnich Metall- und Messebau aus Weil am Rhein.

Auch das Buswartehäuschen für die Gegenrichtung, nahe der Einfahrt zur Firma Glatt, steht schon bereit. Doch laufen derzeit noch Verhandlungen mit der Kandertalbahn bezüglich des besten Standorts. Die Sichtachsen dürfen nicht beeinträchtigt werden.

„Manchmal gehen die kleinen Dinge überraschend lang“, sagte gestern der Bürgermeister beim Pressegespräch selbst erstaunt darüber, dass die Pläne für den Unterstand schon seit anderthalb Jahren existieren. Vor einem Jahr hat der Gemeinderat beschlossen, die Mittel für den ersten Standort freizugeben. Und erst jetzt kann – zumindest in Teilen – das Ergebnis begutachtet werden.

Vier weitere Unterstände geplant

Insgesamt sind noch vier weitere Unterstände dieser Art für jeweils 21 000 Euro geplant: zwei auf Höhe der Seniorenwohnanlage „Sonne“ und zwei beim Rathausplatz – jeweils mit entsprechenden historischen Motiven. Noch ist unklar, ob sie in den kommenden Haushalt mit aufgenommen werden. Auch zeichnen sich zum Teil Probleme mit den aktuellen Standorten der Haltstellen ab – sie sind schlicht zu eng für einen Unterstand, und Ausweichflächen befinden sich nicht im Eigentum der Gemeinde.

Dennoch will man an dem Vorhaben festhalten. Letztlich sei dies auch eine Maßnahme, um den ÖPNV attraktiver zu machen, sagte Schneucker.

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