Binzen Das Licht, das die Herzen hellmacht

Weiler Zeitung
Fröhliche Begegnung vor dem Weihnachtsfenster des Kommunalen Wohnhauses in Binzen. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Begegnung: Bewohner des Binzener Flüchtlingsheims bei Weihnachtsfenster-Aktion mit von der Partie

In diesen Tagen lohnt sich ein abendlicher Spaziergang durch Binzen ganz besonders. Denn auf jeweils kurze Distanz sind an 20 Eigenheimen, Mietshäusern, sozialen und öffentlichen Gebäuden kunstvoll geschmückte Fenster anzutreffen.

Von Walter Bronner

Binzen. Seit dem ersten Advent wird fast allabendlich und jeweils mit großer Publikumsbeteiligung ein neues individuell dekoriertes Weihnachtsfenster enthüllt, dazu werden meistens Glühwein und Gebäck gereicht, Geschichten vorgelesen und mitunter auch stimmungsvolle Lieder gesungen.

Die meisten Beteiligten waren schon vergangenes Jahr mit dabei und einige sogar schon 2015, berichtet Initiatorin Carolin Lefferts. Sie hatte die vorweihnachtliche Aktion damals im Neubaugebiet versuchsweise gestartet und nach dem Anfangserfolg dann 2016 auch im Zentralort etliche Bewohner zum Mitmachen animieren können.

Mit von der Partie war auch heuer wieder das Rathaus. Diesmal prangt dessen Fenster zum Hof in üppigem Festdesign, gestaltet von Verwaltungs-Mitarbeiterinnen unter professioneller Regie von Floristik-Meisterin Heidi Kühn, der Inhaberin des im Rathauskomplex befindlichen Blueme-Stübli.

Diese Woche war auch das Kommunale Wohnhaus am Kanderweg an der Reihe. Dort sind derzeit neun Flüchtlingsfamilien, vorwiegend aus dem Vorderen Orient, untergebracht. Die abendliche Begegnung vieler Binzener mit den Bewohnern der sozialen Einrichtung geriet zu einem besonderen Erlebnis. Denn die hier untergebrachten Familien Al Hussein und Hammoud aus Syrien hatten das große Fenster vor dem Treppenhaus orientalisch-abendländisch geschmückt. Da fanden sich neben typischen Moscheemotiven mit Kuppeldächern und Minaretten auch christliche Symbole und Objekte nebst dem hierzulande üblichen volkstümlichen Weihnachtszierrat wie Sterne und Christbaum.

Glühwein gab es jedoch nicht. Dafür boten die Gastgeber ihren erwachsenen Besuchern mit Zimt aromatisierten Schwarztee und den Kindern süßen Kamillentee an. Dazu hatten sie ein opulentes Gebäckbüffet mit den Köstlichkeiten ihrer Heimat angerichtet, an dem sich die Gäste, darunter auch Bürgermeister Andreas Schneucker, nach Herzenslust bedienen durften.

Zudem hatten die Kinder der Flüchtlingsfamilien direkt an der Straße einen lustigen Schneemann als „Wegweiser“ platziert und seinen Sockel mit einem fröhlichen „Hallo!“ aus kurzen Zweigen garniert. Bereichert wurde die abendliche Begegnung durch das von Klaus Koska und Yasser Al Hussein auf Deutsch und Syrisch vorgelesene Märchen vom König, der seinen beiden Söhnen aufträgt, den Thronsaal mit irgendetwas komplett auszufüllen, um anhand des Ergebnisses den Nachfolger zu bestimmen. Der ältere Sohn entscheidet sich für nutzlosen ausgepressten Zuckerrohr, der jüngere für eine Kerze, deren Licht sowohl den Saal ausfüllt als auch „die Herzen hellmacht“, wie Ina Koska in ihrer Begrüßung unterstrich.

  Abschluss der Binzener Weihnachtsfenster-Aktion ist morgen, Freitag, 18 Uhr. Dann wird außerhalb des Dorfs auf dem Sommermattenhof von Heidi Frick das letzte Fenster enthüllt und fröhlich gefeiert.

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